Der Frühling steht vor der Tür und so langsam erwachen die ersten Frühblüher und auch die Igel aus ihrem Winterschlaf. Nachts flitzen sie durch die Wiesen und legen dabei bis zu fünf Kilometer zurück. Damit tragen die kleinen Nachtschwärmer zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts bei, denn auf ihren nächtlichen Streifzügen vertilgen sie zahlreiche Schädlinge und lockern den Boden auf, indem sie nach Nahrung graben.
5 Fakten über Igel, die Ihr bestimmt noch nicht wusstet:
Ein echtes Raubtier – richtig gelesen! Igel sind keine süßen kleinen Obstnascher. Die kleinen Kerle sind echte Räuber und ernähren sich von Insekten, Schmetterlingen und Spinnen. In Seevogelkolonien treten sie sogar als regelrechte Eierdiebe auf. Lasst euch also nicht von den niedlichen Fotos im Internet täuschen. Wenn sie mal am Obst erwischt werden, dann nur, weil sie hoffen, dort einen leckeren Wurm zu finden.
Die älteste Säugetierform – Die Geschichte der Igel reicht bis ins Tertiär zurück. Vor 66 Millionen Jahren, als die Dinosaurier gerade von der Bühne abgetreten waren, machten sich unsere Igel auf, die Welt zu erobern. Er ist damit die älteste noch existierende Säugetierform.
Internationale Verwandtschaft – Vom Haar- über den Nackt- bis hin zum Wüstenigel haben unsere Igel auf der ganzen Welt hinweg Verwandte, die entweder ganz ohne Fell auskommen oder mit weichen Haaren bedeckt sind. Haare? Ja, die Stacheln der heimischen Igel sind nichts anderes als verhornte Haare.
Jedes Haar ein Muskel – Igel können zwischen 5.000 und 8.000 Stacheln haben. Das ist eine Menge, aber wusstest du, dass jeder dieser Stacheln von einem eigenen Muskel gesteuert wird? Jeder Stachel kann bewegt, angelegt oder in „Verteidigungsstellung“ gebracht werden.
Wasserflitzer – Der Igel, ein Meister des Schwimmens? Ja, aber mit einem tragischen Twist. Obwohl sie erstaunliche Schwimmleistungen vollbringen, finden sie oft keinen geeigneten Ausstieg. Eine kleine Rampe im eigenen Teich könnte vielen Igeln das Leben retten.
Ein „Heckenschwein“ auf Wohnungssuche
Im Englischen heißt der Igel „Hedgehog“, was wörtlich übersetzt „Heckenschwein“ bedeutet. Was im ersten Moment lustig klingt, kommt nicht von ungefähr. Denn der natürliche Lebensraum des Igels ist die Heckenlandschaft. Aber auch Wiesen und Laubwälder sind beliebte Lebensräume. Im Wald trifft man Igel nur noch selten an. Meist leben sie in der Nähe des Menschen, wo sie bessere Lebensbedingungen, Nahrung und Schutz vor Fressfeinden, wie Uhu und Dachs finden.
In einer Zeit, in der Igel durch Lebensraumverlust, Straßenverkehr und den Einsatz von Pestiziden bedroht sind, spielt der Schutz ihres Lebensraumes eine entscheidende Rolle. Die Benjeshecke, eine einfache, aber wirkungsvolle Methode zur Schaffung von Lebensräumen, bietet dem Igel nicht nur Schutz, sondern auch Nahrung und Nistplätze. Durch die Förderung solcher naturnahen Strukturen leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser nützlichen Tierchen. Aber auch das Belassen von Laub- und Reisighaufen bietet den Igeln einen geschützten Unterschlupf und eine reiche Nahrungsquelle.