Das Bienenwaldareal

Der Bienenwald wurde im Frühjahr 2019 auf einer ehemaligen Fichtenfläche begründet. Sie zeichnet sich durch eine große Hangneigung und starke Besonnung aus. Angrenzend befinden sich weitere Fichtenbestände, die im Falle von zu erwartendem Borkenkäferbefall ebenfalls geräumt werden. So ist eine schrittweise Erweiterung des Bienenwaldareals angedacht.

Ein zweiter Pflanzabschnitt wurde auf einer nahegelegenen Hangfläche, die ebenfalls mit Fichten bestockt war, angelegt. Dort wurde die aufgelaufene Naturverjüngung bereits mit Schutzhüllen gesichert. Zusätzlich werden punktuelle Pflanzungen zur Gestaltung artenreicher Waldsäume sowie zur Vernetzung der einzelnen Flächen vorgenommen. Daraus soll langfristig ein Biotopverbund entwickelt werden, der vielen Tier- und Pflanzenarten sowohl Lebensraum als auch die Möglichkeit zur Ausbreitung bietet.

Auf den Bienenwaldflächen sind auch künftig Maßnahmen wie Pflege der jungen Bäume durch Freischneiden und Gießen, zusätzliche Pflanzung von Bäumen und Sträuchern, sowie die Erweiterung und Anlage neuer Pflanzabschnitte angedacht. Dabei ist die Unterstützung durch KiTa-Gruppen sowie Grundschulklassen erwünscht. Vorgesehen ist auch die Anlage von Ersatzbiotopen für Fledermäuse und Insekten wie beispielsweise Trockensteinmauern und überdachten Holzstapeln. Diese Maßnahmen werden im Rahmen von Arbeitseinsätzen mit freiwilligen Helfern und Gruppen wie Vereinen, Unternehmen, Grundschulklassen etc. durchgeführt.

Auf Exkursionen, Waldrallyes und Wanderungen stellt der Bienenwald schon jetzt einen wichtigen Themenschwerpunkt da. Auch in Umweltbildungsprojekten wie den Ganztagsangeboten wird der Bienenwald aufgegriffen.

Der Bienenwald bietet darüber hinaus die Grundlage für Projektarbeiten zu diversen Themen des Arten- und Naturschutzes sowie zu vielen weiteren forstspezifischen Themen.

Baum- und Straucharten im Bienenwald

Winterlinde

Winterlinde (Tilia cordata)

Familie: Malvengewächse
Höhe: 20-35 m
Futterpflanze für: vielzählige Schmetterlings- und Wildbienenarten
Wissenswertes: Winterlinden können bis 1000 Jahre alt werden und Stammdurchmesser von zwei Metern erreichen. Ein Aufguss aus Lindenblüten hilft bei fiebrigen Erkältungskrankheiten und gegen Reizhusten.

Salweide (Salix caprea)

Familie: Weidengewächse
Höhe: 15-30 m
Futterpflanze für: vielzählige Schmetterlinge und über 30 Wildbienenarten
Wissenswertes: Die Salweide ist eine der wichtigsten Bienentrachtpflanzen. Die Kätzchen erscheinen bereits lange vor dem Blattaustrieb. Weidenrindentee wirkt durch das enthaltene Salicin fiebersenkend sowie schmerzlindernd und wird zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden, gegen Kopfschmerzen und bei fieberhaften Erkrankungen verwendet.

Salweide
Berahorn

Bergahorn (Acer pseudoplatnus)

Familie: Seifenbaumgewächse
Höhe: 15-30 m
Futterpflanze für: vielzählige Schmetterlings- und Bienenarten
Wissenswertes: Bergahorn kann bis zu 500 Jahre alt werden. Samen und Keimblätter des Bergahorns sind giftig. Die Blätter werden zur Behandlung von Entzündungen und Schwellungen der Haut und bei Insektenstichen verwendet. Ihnen wird außerdem eine fiebersenkende Wirkung nachgesagt.

Feldahorn (Acer campestre)

Familie: Seifenbaumgewächse
Höhe: 10-15 m
Futterpflanze für: vielzählige Schmetterlings- und Bienenarten, 15 Vogelarten 
Wissenswertes: Der raschwüchsige, strauchförmig wachsende Feldahorn ist ein wertvolles Vogelschutzgehölz und wird als Deckungspflanze in der offenen Feldflur genutzt. Aus den Blättern kann ein fiebersenkender und entzündungshemmender Tee hergestellt werden.

Feldahorn
Eberesche

Eberesche (Sorbus aucuparia)

Familie: Rosengewächse
Höhe: 5-15 m
Futterpflanze für: vielzählige Schmetterlings- und Bienenarten, Vogelarten, Säugetiere 
Wissenswertes: Die Eberesche, auch Vogelbeere genannt, wird nur zwischen 80 und 100 Jahre alt. Ihre Früchte haben eine große Bedeutung für zahlreiche Vogelarten. Auch für den Menschen sind die Früchte verwendbar. Neben Fruchtaufstrichen kann man die Beeren als Tee zur Verdauungsregulierung, gegen Bronchitis und Lungenleiden zubereiten.

Wildapfel (Malus sylvestris)

Familie: Rosengewächse
Höhe: 5-10 m
Futterpflanze für: zahlreiche Wildbienenarten, Vögel und Säugetiere
Wissenswertes: Wildäpfel werden nur rund 100 Jahre alt und wachsen zumeist strauchförmig. Dank der dichten Verästelung dienen Wildapfel vielen Kleintieren als Versteck. Die Früchte sind gegart oder gedörrt genießbar. Sie werden zu Fruchtaufstrichen und Tees verarbeitet.

Wildapfel
Wildbirne

Wildbirne  (Pyrus pyraster)

Familie: Rosengewächse
Höhe: 8-20 m
Futterpflanze für: vielzählige Schmetterlings- und Bienenarten, Säugetiere wie Siebenschläfer, Marder, Igel, Dachs
Wissenswertes: Die Äste der strauchförmig wachsenden Wildbirne sind dornenbesetzt. Aus der sogenannten Holzbirne wurden die heutigen Kultursorten gezüchtet. Aus den Blüten kann ein Tee mit entzündungshemmender Wirkung hergestellt werden. Junge Blütenknospen können als leckere Salatbeilage verwendet werden.

Vogelkirsche (Prunus avium)

Familie: Rosengewächse
Höhe: 15-20 m
Futterpflanze für: zahlreiche Wildbienen- und Schmetterlingsarten, Vögel und Säugetiere
Wissenswertes: Die Vogelkirsche ist die Wildform der Süß-Kirsche. Wie der Name bereits verrät, sind die Früchte äußerst attraktiv für Vögel. Aus den Blättern kann ein Tee bereitet werden, der Geschmack erinnert an Mandeln.

Vogelkirsche
Schlehdorn

Schlehdorn (Prunus spinosa)

Familie: Rosengewächse
Höhe: 3-6 m
Futterpflanze für: zahlreiche Wildbienen- und Schmetterlingsarten, Vögel und Säugetiere
Wissenswertes: Schlehdorn, auch unter den Namen Schwarzdorn oder Schlehe bekannt, ist ein weit verbreiteter, dorniger Strauch an Waldrändern und Feldgehölzen. Er wird von vielen Vogelarten gern als Nistplatz angenommen. Die Früchte werden nach den ersten Frösten geerntet und beispielsweise zur Herstellung von Fruchtsaft, Marmelade oder Obstwein verwendet. Blüten, Früchte und Rinde des Schlehdorns wirken zudem fiebersenkend, harntreibend und entzündungshemmend. 

Wildrose (Rosa spec.)

Familie: Rosengewächse
Höhe: 0,5-3 m
Futterpflanze für: zahlreiche Wildbienenarten, Käfer wie den Rosenkäfer
Wissenswertes: In Deutschland gibt es viele heimische Wildrosenarten. Die Früchte des bedornten Strauches sind als Hagebutten bekannt und stellen eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Tiere dar. Verwendung der Früchte als Vitamin C-Lieferant zur Stärkung der Abwehrkräfte, als Stimmungsaufheller und zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden.

Wildrose
Heckenkirsche

Heckenkirsche (Lonicera spec.)

Familie: Geißblattgewächse
Höhe: 1-2,5 m
Futterpflanze für: zahlreiche Wildbienen wie Hummeln, Vögel
Wissenswertes: Die Beeren des bis zu 3 Meter hohen Strauches sind für den Menschen giftig. Durch ihren stark verästelten Wuchs ist bietet die Heckenkirsche Unterschlupf für viele Tierarten. Tee aus den Blättern hat eine krampflindernde Wirkung.

Hasel (Corylus avellana)

Familie: Birkengewächse
Höhe: 2-6 m
Futterpflanze für: vielzählige Schmetterlingsarten und Käfer, 10 Vogelarten, Säugetiere wie die Haselmaus
Wissenswertes: Der gemeine Hasel ist ein raschwüchsiger, bis zu 6 Meter hoher Strauch. Seine männlichen Kätzchen sind bereits ab Februar zu sehen. Seine Nussfrüchte werden von vielen Tierarten gern angenommen. Die aromatischen Nüsse liefern hochwertiges Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe.

Hasel
Hartriegel

Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)

Familie: Hartriegelgewächse
Höhe: 1,5-5 m
Futterpflanze für: vielzählige Schmetterlings- und Bienenarten, Käfer, 24 Vogelarten, Säugetiere
Wissenswertes: Ein Teeaufguss der Knospen hat eine blutverdünnende und blutreinigende Wirkung. Die jungen Zweige des Hartriegels weisen eine rote Färbung auf.