Anlässlich der Gründung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1948 findet jedes Jahr am 7. April der Weltgesundheitstag statt. Das Motto für 2024 lautet „Meine Gesundheit. Mein Recht“.
Passend zum Weltgesundheitstag nehmen wir heute eine Heilpflanze genauer unter die Lupe: den Schwarzen Holunder. Die Pflanze, die auch bei uns rund um den Bienenwald, an Waldsäumen und Wegrändern am LGKS zu finden ist, wurde vom Naturheilverein (NHV) zur Heilpflanze des Jahres 2024 gewählt. Doch was ist das Besondere am Schwarzen Holunder, einem fast 10 Meter hohen Strauch, den die meisten von Marmelade, Sorbet, Wein, Mus, Gelee oder Saft kennen?
5 Fakten über den Schwarzen Holunder, die Ihr bestimmt noch nicht wusstet:
Heiliges Kraut oder nur Beerenlieferant? Schon in der Antike und im Mittelalter gehörte der Schwarze Holunder zum Standardrepertoire und wurde aktiv als Heilpflanze genutzt. So wurden die Blüten und Beeren der Pflanze bei Rheuma, Verstopfung und Atemwegserkrankungen eingesetzt. Doch schon im Altertum rankten sich Mythen und Sagen um den Holunder. So sollten die im Strauch wohnenden Geister vor Krankheiten schützen.
Superfood Holunder – Kalium, Magnesium, Vitamin C, B-Vitamine, Provitamin A: Der Holunder ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Sogar der Farbstoff Sambucyanin, der dem Holunder seine intensive Farbe gibt, soll sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken.
Mit Style in der Antike – Schon in der Bronze- und Steinzeit wusste man den Holunder zu schätzen. So wurde die Frucht zum Färben von Kleidern, Stoffen und ähnlichem verwendet.
Vogelmagnet – Mit seinem leckeren Beerenbuffet lockt der Schwarze Holunder viele Vögel an. Genau genommen sind es 62 Vogelarten, die sich gerne an den Früchten laben. So bietet er eine wertvolle Nahrungsquelle und verbreitet sich gleichzeitig in der Umgebung. Auch für Insekten ist die Pflanze interessant, denn die Blüten bieten reichlich Pollen – aber keinen Nektar.
Vorsicht, giftig – Und zu guter Letzt noch ein wichtiger Hinweis: Die rohen Wildfrüchte sind zwar heilend, aber auch gleichzeitig giftig und sollten auf keinen Fall roh verzehrt werden! Samen und unreife Früchte enthalten den Giftstoff Sambunigrin. Erst durch Erhitzen auf über 80 Grad verliert der Holunder seine giftige Wirkung! Gefährlich ist auch die Verwechslung mit dem Zwergholunder. Dessen Beeren sind selbst gekocht giftig. Den Zwergholunder erkennt man an den Einbuchtungen in den Beeren und daran, dass die Beeren aufrecht stehen und nicht hängen.
Nach dem Sprichwort „Vor dem Holunder zieh‘ den Hut herunter, …“ war es lange Zeit üblich, dieser Heilpflanze Respekt zu zollen. So war es sogar unter Strafe verboten einen Holunderbaum zu fällen.