Der Sommer ist da und im Bienenwald summt und brummt es derzeit gewaltig. Bei sonnigem und windstillem Wetter lassen sich im Bienenwald spannende Insekten entdecken – ob Waldameisen, Rosenkäfer, Schnaken, Fliegen, Spinnen, Motten oder Schmetterlinge. Bei Exkursionen oder Pflanz- und Pflegearbeiten können auch verschiedene Wildbienen und ihre spezielle Lebensweise im Bienenwald beobachtet werden. Doch welches interessante Exemplar sitzt da vor uns und sucht nach Pollen?
Im Wildbienenseminar der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt, das von der Wildbienenexpertin Mandy Fritzsche geleitet wurde, erfuhren wir umfangreiches Wissen zur Artenbestimmung, Lebensweise und zum Schutz der Wildbienen. Mandy Fritzsche nahm uns mit vielen Detailaufnahmen und Fotos mit auf gezielte Beobachtungen. So weisen unterschiedlich gefärbte und verschlossene Insektenhotelöffnungen auf bestimmte Wildbienenarten hin. Außerdem gibt es parasitische Doppelgänger – so genannte Kuckucksbienen, die genauer unterschieden werden müssen und spannende Überlebensstrategien entwickelt haben.
Auch den Hummeln haben wir besondere Aufmerksamkeit geschenkt und wissen nun, dass sie zwar kräftige Beißwerkzeuge haben, diese aber nicht zur Verteidigung einsetzen. Hummeln stechen. Um ihren Stachel aktivieren und ausfahren zu können, brauchen sie einen Halt. Deshalb beißen sie sich zuerst fest. Meistens haben wir die Hummel dabei schon gestreift, so dass sie nicht stechen kann. Fühlt sie sich aber bedroht, würde sie gerne zustechen.
Mit fachkundigem und interessantem Input und Glasröhrchen gingen wir im Botanischen Garten auf Bienensuche. Windig, kühl – kein Bienenwetter und doch konnten einige spannende Wildbienen gefangen, beobachtet und bestimmt werden.
Welche Bienen fliegen nur bestimmte Pflanzen an bzw. finden nur dort verwertbare Pollen? Welche Lebensraumstrukturen und Nistmöglichkeiten sind für Wildbienen attraktiv? Das Wissen aus dem Wildbienenseminar tragen wir in unsere Bildungsprojekte und können es bei Exkursionen und Bienenbeobachtungen weitergeben. Auch bei der Gestaltung und Umsetzung von insektenfreundlichen Lebensräumen lassen wir wertvolle Ansätze einfließen, die uns Mandy Fritzsche durch ihre langjährige Arbeit im Wildbienenschutz gezeigt hat. Unser Bienenwald wächst weiter, wird bunter und artenreicher. Wir bedanken uns für den fachlichen Austausch und wurden darin bestärkt, unser ausgezeichnetes Projekt im Sinne des nachhaltigen Naturschutzes, des Erhalts der biologischen Vielfalt und der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) weiter zu gestalten und viele artenreiche Bienenwälder in Deutschland zu etablieren und Waldbesitzer zu inspirieren. Mandy Fritzsche ist fasziniert von unserem Bienenwaldkonzept. Wir haben sie zu einem gemeinsamen Streifzug durch unser blühendes Bienenparadies eingeladen und werden darüber berichten.
Gemeinsam mit uns kannst Du heldenhaftes erreichen und zum Helden der Artenvielfalt werden. Erfahren mehr über die Gestaltung von bienenfreundlichen Lebensräumen, Kooperationen und Unterstützungsmöglichkeiten.