Das Landgut Kemper & Schlomski (LGKS) hat sich in Sachsen zu einem Innovator und Impulsgeber bei der Förderung von Waldkonzepten entwickelt. Wir setzen uns konsequent für den Erhalt und die Anpassung des Waldes an die Herausforderungen des Klimawandels ein. Dabei gehört, wie auch im Leitbild der „Waldstrategie 2050“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft festgehalten, u.a. das SDG #15 – „Leben an Land“ zu unseren Schwerpunkten. Insbesondere im Zusammenhang mit der Förderung der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder und dem Erhalt der biologischen Vielfalt entwickeln wir Waldkonzepte der Zukunft, wie das Herzensprojekt „Unser Bienenwald Sachsens“.
Staatssekretär Dr. Gerd Lippold stellt die Relevanz und die damit verbundene Bedeutsamkeit des Preises und des Engagements vor:
„Der Waldpreis würdigt die besonderen Leistungen von Waldbesitzerinnen und -besitzern, die leider nur sehr selten in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Auch innerhalb der forstlichen Welt sind sie nicht allgemein bekannt. Nichtdestotrotz haben diese Besonderen, über das normale Engagement hinausgehenden Leistungen, nicht nur eine Bedeutung für sie selbst, sondern eine hohe Gesellschaftliche Relevanz - im Interesse des Allgemeinwohls. Der Schwerpunkt bei der Auslosung des diesjährigen Waldpreises ist die integrative naturgemäße Waldbewirtschaftung. Insbesondere Maßnahmen zur Erhöhung und Verbesserung der Biodiversität. […] Die heute hier vertretenen Preisträgerinnen und Preisträger haben jeweils eine Vielzahl von Maßnahmen in ihrem Wald berücksichtigt. Waldökosysteme geraten heute immer mehr unter massiven Stress. Wir sehen überall flächige Waldschäden durch die zunehmende Anzahl von Witterungs- und Kalamitätsextremen: Sturm, Borkenkäfer, Trockenheit oder vielerorts auch eine Kombination aus mehreren Faktoren. […] Wir spüren heute bereits sehr deutlich die Auswirkungen des Klimawandels. Die wissenschaftliche Beobachtung des globalen Erdsystem sagt uns, dass diese deutlich zunehmen werden. Wir haben nicht viel Zeit uns anzupassen und aus diesem Grunde sind auch all die vielen Maßnahmen zum Aufbau stabilerer Arten und strukturreicher, leistungsfähiger Waldökosysteme so wichtig. […] Die 3 herausragenden Preisträgerinnen und Preisträger zeigen ihre innovativen Ideen zur Zukunft unserer Wälder und leisten gleichsam etwas für das Allgemeinwohl, für die Gesellschaft und wirken vorbildhaft.“
Am LGKS gestalten wir den Wald zukunftsorientiert, insektenfreundlich, klimastabil und artenreich. Mit gezielten Initiativen rund um den Bienenwald, der 2018 als Reaktion auf das Waldsterben 2.0 als 1. Bienenwald Sachsens entstanden ist, stärken wir kontinuierlich das Ökosystem. Im Rahmen von Exkursionen, Projektwochen, Pflanzaktionen und BNE machen wir den Wald für die Gesellschaft und zukünftige Generationen erlebbar. Dabei binden wir die Bevölkerung in Theorie und Praxis aktiv in das Waldgeschehen ein. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum SDG15: „Leben an Land“ und dem SDG17 „Partnerschaften zum Erreichen der Ziele” der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.
Bei der Vorstellung des LGKS und des Bienenwaldes griff Frau Nina Lumnitzer, Referentin für Privat- und Körperschaftswald im Forstbezirk Neustadt, unseren Begriff „Gestaltung einer enkeltauglichen Welt“ auf und ging auf unser Engagement für zukünftige Generationen näher ein:
„Es soll eine enkeltaugliche Welt geschaffen werden. Da muss ich sagen, das finde ich sehr schön. Das Wort ist mir vorher noch nicht bekannt gewesen. Das habe ich bei meiner Recherche über das Landgut immer wieder gelesen und ich finde, das ist sehr treffend. Es zeigt sehr gut, was es für eine Herzensangelegenheit für die Preisträgerin ist. […] Auf diese Weise ist das Konzept der Waldbewirtschaftung mit nachhaltiger und insektenfreundlicher Aufforstung, im wahrsten Sinne des Wortes, von einzigartiger Bedeutung für uns in Sachsen. Dieses Leuchtturmprojekt des Landgutes Kemper & Schlomski ist ein Inbegriff für integrative naturgemäße Waldwirtschaft und liefert eine Antwort auf den nachhaltigen Schutz natürlicher und intakter Waldökosysteme. Das ist genau das, was unsere zukünftigen Generationen brauchen. Das Bienenwaldkonzept erweist sich als bundesweites Modell, was auch schon mehrfach adaptiert wurde.“
Wir fördern den regen Austausch zwischen Waldbesitzern, Vereinen, Unternehmen, Naturbegeisterten, staatlichen Institutionen, Bildungseinrichtungen und vielen weiteren Interessengruppen. Durch diese Zusammenarbeit können wir unser Engagement für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung weiter ausbauen und die Zukunft unserer Wälder sichern.
Eine Auszeichnung aus der eigenen Heimat zu bekommen, ist die wohl schönste Ehrung. Vielen Dank.