Beitrag vom 03.11.2017
in der Kategorie: FÖJ-Blog

Schönheit beginnt mit schönem Haar

30.10.-03.11.2017

Hallo Freunde des stürmischen Wetters!

Ich hoffe, der Sturm hat euch nicht weggepustet. Wir hier in Großröhrsdorf haben das Sturmtief auch soweit gut überstanden. Da Manuela diese Woche Urlaub hatte und Lia aufgrund des Sturms im tiefsten Westen Deutschlands festsaß, musste ich FÖJ-Power für 3 aktivieren. Daher herrschte auch ein bisschen Ausnahmezustand auf dem Landgut. Nicht nur, dass ein kleiner Baum in den Sandauslauf des großen Laufstalls gekippt war und eine Pfütze so groß wie die Talsperre Pöhl den Auslauf überflutete, nein, der Sturm hatte auch noch meinen mühsam aufgehängten Streifenvorhang heruntergeweht.

FÖJ 2017/18

Aber von so ein bisschen Wind lassen wir uns doch nicht unterkriegen. So war ich dann den Tag über mit misten beschäftigt und als am Nachmittag Lia auch noch eintraf, stießen wir erst einmal mit Frau Kemper auf den überstandenen Sturm an. Am Dienstag, dem Feiertag, waren wir natürlich auch am Landgut, schließlich wollen die Pferde auch an Feiertagen Futter und ein gemachtes Bett. Also hieß es: die ganzen Pferde auf die Koppel bringen und misten bis die Gabeln glühen. Da ist man schon ein ganzes Stück beschäftigt, gerade wenn es um den großen Laufstall geht.

In den folgenden Tagen veränderte sich unser Tagesablauf wenig bis gar nicht. Das heißt konkret: Morgens die Pferde rausbringen, ausmisten, mit diversen Pferden arbeiten, Pferde wieder reinholen. Wenn dann zwischendurch doch mal Zeit ist, kommt ein bisschen Abwechslung ins Spiel. Am Mittwoch haben wir dann nämlich die heruntergefallenen Streifenvorhänge wieder aufgehängt. Mit einem Hammer, Lias fachmännischer Hilfe und ohne Fjordies im Laufstall war dies dann auch blitzschnell erledigt.

Am Donnerstag wurden wir wieder mit Mähnen schneiden beauftragt. Diesmal waren die Fohlen wieder an der Reihe. Da müssen sie leider durch, immerhin wollen sie aussehen wie echte Norwegische Fjordpferde. Deswegen muss sich die Mähne schon im jungen Alter ans aufrechte Stehen „gewöhnen“. Hier auf dem Landgut ist Mähnen schneiden, neben ausmisten, Pferde putzen, longieren, Holz spalten und Holz stapeln, eine der häufigsten Tätigkeiten von uns FÖJlerinnen. Daher möchte ich in dieser Woche diese wichtige Tätigkeit etwas näher beleuchten.

FÖJ 2017/18

Eine schöne Stehmähne gehört, wie gesagt, einfach zu einem Fjordpferd dazu. Sie sollte möglichst nicht umkippen und auch nicht ausgefranst oder zerzaust sein. Natürlich hat jedes Pferd eine eigene Mähnenstruktur, das heißt, bei manchen Pfaden kippt die Mähne schneller als bei anderen. So stehen zum Beispiel die Mähnen von Lalinga und Lalelu wie eine eins, während die von Laerke und Valør selbst im kurzen Zustand schon ein wenig umkippen. Dann gibt es noch Mähen vom Typ „buschig und zerzaust“, so wie bei Lavanda. Aber auch das stellt kein Problem dar, wenn man die richtigen Tricks kennt.

Aber man schneidet die Mähe natürlich nicht irgendwie, sondern es gibt gewisse „Regeln“, an die man sich besser halten sollte. Erst einmal kürzt man die Mähne auf ca. eine Hand Breit über dem Mähnenkamm. Dabei sollte man versuchen, den Bogen des Halses herauszuschneiden, das bedeutet, dass am Genick und am Wiederrist ein bisschen kürzer geschnitten wird, damit die Mähne eben einen schönen runden Bogen bekommt. Jetzt wird es tricky. Die Mähne bei den Fjordies besteht in der Mitte aus einem schwarzen Teil, der sich dann auf dem Rücken als Aalstrich fortsetzt, und einem weißen Teil, der das Schwarze in der Mitte begrenzt. Nun schneidet man das Weiße etwas kürzer, sodass der schwarze Streifen darüber hinausragt. Dabei darf der schwarze Teil nur einen Zentimeter über dem Weißen herausragen, sodass, ich zitiere: „die nicht ganz so aussehen wie Urpferde“ (Marko Vogel). Ich muss zugeben, dass ich das die letzten Male nicht ganz richtig gemacht habe. Bei mir war der schwarze Streifen immer breiter als ein Zentimeter. Aber ich habe noch viel Gelegenheit zum Üben. Die Mähne sollte nämlich ca. alle 2 Monate geschnitten werden und nächste Woche sind die Hengste dran.

Bis dahin!

Eure FÖJlerin Madeline

Schlagworte: 

Weitere Beiträge

FÖJ-Blog

“Stürmische Zeiten” am LGKS

Nach Sturm Antonia gab es viel zu tun am LGKS. Klingt nach harter Arbeit – das war es auch. Und doch hat diese Aufgabe besonders viel Spaß gemacht, weil wir sie gemeinsam im Team umgesetzt haben.

Weiterlesen »