11.09.- 15.09.2017
Hallo liebe Freunde der Natur!
Auch in die zweite Woche unseres FÖJs sind wir tatkräftig gestartet. Am Montag bewaffneten Manuela und ich uns mit Spaten und stachen Bäume ab. Keine Sorge, sie haben nicht lange gelitten. Aber nein, Spaß beiseite. Wir haben natürlich nicht die Bäume, sondern den Rasen um die Bauscheiben herum abgestochen, um eben besagte Baumscheiben zu erweitern. Allerdings wurde unsere Tätigkeit von Herr Thömel unterbrochen. Wir hatten endlich neues Holz zum Spalten. Am Nachmittag wurden wir abermals zum Mähnenschneiden bei drei Jungstuten beauftragt. Erst dachte ich, es würde wesentlich einfacher werden, als letze Woche bei den Stuten und ihren Fohlen. Dies stellte sich jedoch leider als Irrtum heraus. Auch sie haben uns das Arbeiten mit ihrer unglaublichen Neugier nicht gerade leicht gemacht. Aber Manuela und ich sind ja fast schon Profis.
Ab Dienstag herrschte Arbeitsteilung auf dem Landgut. Da uns das Holz zum Spalten am Tag zuvor ausgegangen war, hatte Jakob die ehrenvolle Aufgabe, neues für uns zu sägen. Lia und Manuela betrieben Weidepflege; im weitesten Sinne. Sie befreiten den untersten Weidedraht von Gras, damit dieser im Winter voll funktionstüchtig ist. Es ist äußerst wichtig, dass dieser Draht richtig funktioniert, da er die Wildschweine daran hindert, auf die Weide zu gelangen und diese zur Sau zu machen. Ich hingegen durfte beim Bewegen und Einreiten der Fjordpferde, oder Fjordies, wie sie auch liebevoll genannt werden, helfen. Konkret hieß das: das richtige Pferd von der Weide holen, putzen, satteln, trensen und zum Teil longieren. Longieren war für mich zwar nicht neu, aber ich hatte es schon lange nicht mehr gemacht. Deshalb war ich froh, erst einmal in Lissla eine erfahrene Longierpartnerin gefunden zu haben. So klappte es dann später auch recht gut mit den beiden Jungspunden Lalelu und Lavanda. Am Nachmittag waren wir dann zum Glück endlich wieder vereint beim gemeinsamen Holz spalten.
Zum Mittwoch gibt es nicht viel zu berichten, denn er lief genauso ab wie der Dienstag. Nur einen Unterschied gab es: Ich hatte die Ehre, dem Bundesprämienhengst Valentino die Mähne hübsch zu machen. Jetzt ist der hübsche Hengst noch hübscher.
Donnerstag begannen Lia, Manuela und Herr Thömel gleich mit Holz spalten, während Jakob für Nachschub sägte. Doch anscheinend war er nicht schnell genug, kurze Zeit darauf waren die Mädels damit beschäftigt, Obstbäume anzubinden (Da muss man wirklich aufpassen bei jungen, wilden Obstbäumen – die sind wahre Meister im ausbüchsen).
Ich hatte wiederum allerhand mit den Fjordies zu tun. So langsam kann ich die Namen dem jeweiligen Pferd zuordnen. Auch die jungen Pferde machen bei Einreiten große Fortschritte. Es ist wirklich spannend zu beobachten, wie Lalelu und Lavanda innerhalb einer Woche lernten, einen Menschen auf ihrem Rücken zu akzeptieren.
Am Freitag war es Herr Vogel bereits möglich, ganze zwei Runden im Schritt auf Lalelu zu drehen. Und ich hatte das Vergnügen, sie zu führen. Ich weiß nicht, wer aufgeregter war, sie oder ich. Aber es lief alles ohne Komplikationen. Manuela und Lia hatten nicht weniger nervenaufreibende Tätigkeiten zu verrichten. Beim Weidezaun freischneiden fanden sie ein prähistorisches Fossil: den Schädel eines männlichen Capreolus capreolus. Was man hier nicht alles findet.
Ihr seht, wir haben diese Woche wirklich viel geschafft. Der riesige Berg Holz ist fast schon besiegt. Doch leider müssen wir den Kampf gegen ihn für eine Woche unterbrechen, denn wir haben kommende Woche unser erstes Seminar.
Bis dahin!
Eure FÖJlerin Madeline