12.02.-16.02.2018
Hallo an alle Wanderfreunde!
Wie immer waren wir auch in dieser Woche wieder höchst produktiv.
Montag und Dienstag nutzten wir neben der täglichen Stallarbeit für unsere FÖJ Projekte. So langsam nehmen sie Gestalt an. Lia hat bereits zugeschnittene Bretter für ihr Insektenhotel. Also konnten wir uns schon auf die Suche nach Füllmaterial begeben. Das Landgut und dessen Umgebung sind ein echtes Paradies für Insektenhotelarchitekten. Nahezu alles, was Insekten das Wohnen komfortabel macht, lässt sich hier finden. Auch für Manuelas Mauer werden die Pläne langsam konkret. Doch später mehr dazu.
Am Mittwoch konnten wir dann den wieder genesenen Jakob auf dem Landgut begrüßen. Und eh wir uns versahen standen wir mit Motorsense, Astschere und Handsäge im Wald und schnitten dessen Rand frei. Während Lia mit dem Freischneider (bzw. Motorsense) die Brombeeren und Sträucher bekämpfte und Jakob mit schwerem Gerät kleinere Bäume fällte, räumten Manuela und ich hinter ihnen auf. Gar nicht so einfach, da manche Bäume und Äste recht widerspenstig waren. Aber wir konnten sie fachgerecht (mit dem dicken Ende zum Weg, damit man sie später besser häckseln kann) schichten. Am Nachmittag kundschafteten Manuela und Jakob einen geeigneten Platz für die Trockensteinmauer aus und Lia und ich zogen weiterhin widerspenstige Bäume aus dem Wald. Einen von ihnen konnten wir sogar eigenhändig fällen. Es geht doch nichts über wahre FÖJ-Power.
Der Donnerstag ging ähnlich vonstatten wie der Mittwoch. Während Jakob sägte, zogen wir das Schnittgut beiseite und schichteten es an den Wegrand. Am Nachmittag folgte dann eine kleine Bildungswanderung. Lia und ich waren neugierig, welche Stelle sie wohl am Vortag für die Trockensteinmauer ausgewählt hatten. Also hieß es für uns „Frisch auf!“ und ab in den Wald. Nach einem Fußmarsch, den ich mir deutlich länger vorgestellt hatte, kamen wir an dem auserwählten Platz an. Zwar muss die endgültige und genaue Stelle noch festgelegt werden, aber dich Richtung stimmt. Praktischerweise gibt es am beschriebenem Ort bereits eine große Auswahl an Steinen, sodass Manuela (und uns natürlich auch) das Bauen erleichtert wird. Nach dem wir uns die in Frage kommenden Stellen angeschaut hatten, tat sich uns ein Mysterium auf. Wohin führte wohl dieser Weg? Und da wir noch Zeit hatten und eh den Wald erkunden wollten, gingen wir unserer Neugier nach. Jedoch wurde aus der Wanderung schnell eine Kletterpartie, da ein umgefallener Baum quer über dem Weg lag. Nun stellten sich Fragen: Oberhalb? Unterhalb? Oder mitten durch? Ich entschied mich, Jakob zu folgen und oberhalb des umgeknickten Baumes zu entlang zu klettern. Lia und Manuela entschieden sich für den Weg durch die Fichte (Fichte=Nadelbaum= mäßig gutes Durchkommen + Schmerz + Belustigung für Jakob und mich) Doch letztendlich hatten sie es heil aus den Fängen des Baumes geschafft und wir konnten unseren Bildungsausflug fortsetzen. Was hat es denn nun mit der Bildung auf sich? Ganz einfach: Jakob ist sozusagen ein Waldexperte und frischte während der Wanderung unser Wissen über Baumarten, Tierspuren und co. auf. Jetzt sind wir wieder top in Form.
Am Freitag hatte Manuela frei und da Jakobs Geist im Wald gefragt war (die Männer waren dabei neues Holz um Spalten zu bergen) waren Lia und ich am Vormittag auf dem Hof beschäftigt. Doch Langweile hatten wir keinesfalls. Wir bekamen es wieder mit unserem Erzfeind zu tun: den Brombeeren. Ein Graben unweit des Hofes musste von ihnen befreit werden. „Ja, das wird bestimmt nicht so schlimm sein“ dachte ich mir. War leider falsch gedacht, denn es war schlimm. Die Brombeeranken waren so dick wie kleine Bäume und so dicht wie der australische Dschungel. Ein Durchkommen war kaum möglich; zumal dies von den spitzen Wiederhakendornen noch erschwert wurde. Aber: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Oder: Wo Lia mit dem Freischneider ist; sind bald keine Brombeeren mehr. Es dauerte zwar ein Stück, bis wir die richtige Technik heraus hatten, aber dann klappte es perfekt. Während Lia die Ranken ummähte, zog ich die losen Brombeeren mit dem Rechen aus dem Graben, sodass Lia weiter voran kam. Nach eineinhalb Stunden waren wir dann schneller fertig, als gedacht. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Nächste Woche ist es nun wieder soweit: Hurra; hurra Seminar! Diesmal in unserer super schönen Landeshauptstadt. Wir freuen uns schon sehr auf die Woche voller altbekannter Gesichter und neuen Erfahrungen. Bis dahin!
Eure FÖJlerin Madeline