16.11.2014
Hallo Ihr da draußen,
Letzte Woche war ich wieder zu einem Seminar, dem zweiten von insgesamt fünf. Diesmal waren wir in Dresden auf einem Jugendschiff. Schon am Ende des ersten Seminares hatte ich mich ja für das Thema „Nahrungssicherheit“ entschieden.
Am Montag ging es vor allem um verschiedene Siegel die man auf biologischen Produkten findet. Das bekannteste Siegel ist das BIO-Siegel, aber es gibt natürlich noch viele mehr. Um verschiedene Siegel kennenzulernen, spielten wir als erstes ein Memory, bevor es zu einer „Siegeljagd“ nach draußen ging. Wir folgten den Hinweisen, ähnlich wie bei einer Schnitzeljagd, bis zum Ziel – einem „Bio Company“-Laden, wo wir für unser Kaffeetrinken einkauften. Natürlich nur biologische Produkte mit ganz vielen BIO- und ÖKO-Siegeln. Auf dem Schiff haben wir dann gemütlich die gekauften Produkte verspeist.
Der Dienstag war der sogenannte „Gentechnik-Tag“. An diesem Tag haben wir viele Einblicke in das Thema erhalten. Besonders erschütternd fand ich die Tatsache, dass in Paraguay Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden, um dort genmanipulierte Sojapflanzen anbauen zu können.
Die Sojapflanzen werden mit einem hochgiftigen Unkrautvernichtungsmittel gespritzt, das bei direktem Kontakt schwere Missbildungen sowie Krebs verursacht und sogar zum Tod führen kann. Diese Sojapflanzen werden Tieren, die wir wiederrum essen, als Futtermittel gegeben. Natürlich haben wir auch erfahren, was man gegen die Gentechnik tun kann, zum Beispiel sie nicht zu unterstützen. So kann man beim Einkauf darauf achten, dass die Produkte die Aufschrift „genfrei“ haben oder BIO sind.
Mitte der Woche waren wir in einem „Eine-Welt“-Laden namens „Quilombo“. Dort habe ich viel über „Eine-Welt”-Läden erfahren. Außerdem haben wir einen Quinoasalat gemacht und anschließend im Weltladen gegessen. In diesen Salat haben wir Radieschen, Möhren, Rettich, Petersilie, Kürbis und Tomaten geschnitten. Natürlich kam auch Quinoa, eine Pflanze die in den Anden wächst und alle lebensnotwendigen Nährstoffe – ähnlich wie Reis oder Getreide – enthält, in den Salat.
Am Donnerstagvormittag hat uns ein Experte etwas zum Thema „Urban Gardening“ in Dresden erzählt. Zunächst einmal, beim „Urban Gardening“ werden Flächen in einer Stadt nachhaltig bewirtschaftet und als eine Art Gemeinschaftsgärten genutzt. Allein in Dresden gibt es schon 16 Gemeinschaftsgärten. In diesen Gärten pflanzen Menschen aus der Stadt, die Lust haben zu gärtnern oder die einfach mal aus ihrem Alltag raus wollen, gemeinsam Pflanzen und Gemüse biologisch an. Damit sind diese Menschen ein Stück unabhängiger von Produkten aus anderen Ländern, die mittels langer Transportwege nach Deutschland geschafft werden. Außerdem sehen sie selbst, wie etwas entsteht und was für Arbeit in einer Kartoffel oder einer Möhre drinsteckt. Am Nachmittag haben wir unsere Wochenshow vorbereitet, in der jede Gruppe auf verschiedene Weise vorgestellt hat, was sie in der vergangenen Woche gemacht und erlebt hat. Es war ein lustiger Abend.
Am Freitag gab es noch eine Wochenauswertung und ein paar Informationen zum FÖJ allgemein. Außerdem stellten die FÖJ-Sprecher vor, was sie schon auf den Sprechertreffen erlebt haben. Nach einem Gruppenfoto mit allen FÖJlern ging es auch schon wieder nach Hause. Es war eine schöne und lehrreiche Woche und ich freue mich schon auf das nächste Seminar, das ich dann selbst mitgestalte!
Bis zum nächsten Mal!
Eure FÖJlerin Anna Kluge