23.07.-27.07.2018
Hallo…
Wie angekündigt war diese Woche eine „sehr einsame“ für mich. Irgendwie sind alle anderen „ausgeflogen“. Nur Herr Thömel und Ronny (der Neue im Landgutteam) waren da. Aber von den Beiden habe ich recht wenig gesehen, da sie mit allerlei Technik vorwiegend in Feld und Wald im Einsatz waren. Aber ich hatte natürlich tierische Gesellschaft – Hofkater Max, Hofhund Hamlet und natürlich die vielen Pferde, die es bei den hitzigen Temperaturen zu versorgen galt.
Am Montag hatte ich nach dem Stall die Gelegenheit, einmal richtig über die Mamas zu putzen und sie wieder mit Anti Fliegenspray zu versorgen. Leider hilft dies nicht gegen Wespen. In einem der Stalltore haben diese sich leider häuslich eingerichtet und als ich gerade dabei war, eines der Pferde daran anzubinden, wurde ich ziemlich unsanft auf diese Untermieter hingewiesen. Der Stich an meiner Hand schmerzte sehr und schwoll kurzzeitig ungut an… Aber glücklicherweise bin ich nicht allergisch auf Wespenstiche und hatte mein Notfallset für solche Fälle mit.
Der Dienstag verlief ähnlich wie der Montag. Aufgrund der krassen Hitze stehen viel Trinken und guter Sonnenschutz auf der Tagesordnung – auch für die Pferde. Zwar haben diese weniger ein Problem mit Sonnenbrand, aber dafür mit zu wenig Wasser. Ein Pferd kann bis zu 50 Liter Wasser an heißen Tagen trinken. Auf der Koppel sorgen Selbsttränken für die Erfrischung. Im Laufstall der Stuten mit Fohlen stehen große Bottiche, die jeden Tag gefüllt werden müssen. Dienstagmorgen schienen die Fjordies damit eine Wasserschlacht gemacht zu haben. Die Bottiche lagen überall im Stall verteilt…
Am Mittwoch hatte meine Einsamkeit ein Ende. Es hatte sich Jemand zum Probearbeiten angekündigt! Doch bevor es so richtig losgehen konnte, holte ich Anna erst mal vom Bahnhof Burkhardswalde ab. Anna kommt nämlich, ähnlich wie Lia, aus dem fernen Westen zu uns, weshalb sie für den Rest der Woche mit in unsere Wohnung auf dem Ulmenhof gezogen ist. Nachdem wir in unserem Stamm-Lidl etwas zu Essen organisiert hatten, ging es gleich weiter zum Landgut. Dort gab ich ihr eine exklusive Privatführung über das Hofgelände. Vom Hirschberg bis Streuobstwiese war alles dabei.
Den Donnerstag starteten wir früh in den Tag – sehr früh. Und zwar schon um 5 Uhr morgens. So ganz freiwillig war das allerdings nicht. Ein weiterer Abschied stand bevor. Levke, eine Fjordie-Jungstute, verließ uns an dem Morgen, um ihrer neuen Besitzerin im weiten Westen Freude zu bereiten. Und da sie einen weiten Weg vor sich hatte, wurde sie zu einer sehr unchristlichen Zeit abgeholt. Allerdings musste das Pferd erst mal in den Anhänger. Das war einfacher als erwartet. (Junge Pferde sind meistens nicht so begeistert von der Idee, sich in einen „sich bewegenden“ engen Raum zu begeben.) Aber es lief Bestens und Levke konnte ihre Reise antreten.
Anna und ich beschlossen, nicht noch einmal nach Hause zu fahren und so begannen wir mit der Stallarbeit. Wir nutzten die noch kühlen Morgenstunden, um den Sand des Longierzirkels glatt zu harken. Trotzdem gerieten wir ganz schön ins Schwitzen. Danach kümmerten wir uns um die Mähnen der Fjordies. Eine weitere Aufgabe, die sich um die Haarpflege drehte, war das Waschen von Lavandas Schweif. Eine sehr schöne Aufgabe bei solchen Temperaturen. Wir hätten es ja auch wie Hamlet machen und uns ein Bad im Naturteich gönnen können. Aber das war gar nicht nötig, da Hamlet uns an seinem Badevergnügen teilhaben lies. Und da wir so zeitig am Morgen angefangen haben, hatten wir an diesem Tag hitzefrei und waren Mittagskinder.
Am Freitag begleitete mich Anna noch ein Stück am Vormittag. Gemeinsam erledigten wir die Stallarbeit im Handumdrehen. Außerdem hatte sich hoher Besuch angekündigt. Nic, von der Grünen Liga, kam vorbei, um mit Anna das nötige Vorstellungsgespräch zu führen. Das weckte Erinnerungen an mein eigenes Vorstellungsgespräch und führte mir gleichzeitig vor Augen, dass unser Jahr hier auf dem Hof sich allmählich dem Ende neigt.
Nächste Woche ist die Urlaubszeit schon wieder vorbei. Dann können wir Lia endlich wieder auf dem Hof begrüßen. Außerdem fangen dann unsere letzten vier Wochen an….
Eure FÖJlerin Madeline