Nachhaltigkeit? Nachhaltigkeit!
Nachhaltige Projekte im FFH-Gebiet Müglitztal
Was bedeutet Nachhaltigkeit? Warum spricht die ganze Welt davon? Und was kann man persönlich dazu beitragen, um die Erde ein wenig besser zu machen? Außerdem gibt es Spannendes über nachhaltige Projekte im Müglitztal zu erfahren.
Nachhaltig für die Zukunft
Fledermaus-Exkurs
Warum brauchen Fledermäuse eine nachhaltige Welt zum Leben?
Neben reichlich Insekten, die sie täglich verputzen, benötigen Fledermäuse bestimmte Biotope, um sich wohlzufühlen. Diese können nur durch eine nachhaltige und schonende Bewirtschaftung der land- und forstwirtschaftlichen Flächen gesichert werden. Außerdem fühlen sie sich auf besonders nachhaltigen Flächen, wie Streuobstwiesen,
an Naturschutzteichen oder an artenreichen Heckenstrukturen wohl. Ob Totholz oder Baumhöhlen – viele Strukturen finden sie nur in schonend bewirtschafteten Wäldern vor.
Entdeckertour
Nachhaltigkeit wird im FFH-Gebiet Müglitztal in zahlreichen kleinen und großen Naturschutzprojekten umgesetzt …
… neben einem blühenden Bienenwald begegnen uns artenreiche Wälder und Wiesen sowie vielfältige Streuobstwiesen mit jahrhundertealten Obstsorten, die einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt liefern.
Insektenfreundliche Aufforstung
Mit der insektenfreundlicher Aufforstung bei uns im Bienenwald, engagieren wir uns im Müglitztal für Nachhaltigkeit sowie den Arten- und Biotopschutz. 2019 entstand mit dem Leuchtturmvorhaben „Unser Bienenwald Sachsens“ ein Hotspot der Biodiversität, der vielfältige, blühfreudige Bäume und Sträucher umfasst. Dieser wertvolle Lebensraum ist ein Schritt in eine nachhaltigere Waldbewirtschaftung. Inzwischen gibt es weitere, bunte Bienenwälder auf anderen Flächen in Deutschland nach sächsischem Vorbild.
Generationenvertrag Streuobstwiese
Streuobstwiesen sind ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Sie bieten jede Menge Nahrung und beherbergen eine enorme Vielfalt an Blütenpflanzen, Insekten, Säugetieren und Reptilien. Besonders Fledermäuse lieben Streuobstwiesen. Auf der 2 ha großen Streuobstwiese pflanzen wir regelmäßig junge Bäume alter und seltener Obstsorten. Die Früchte dieser Arbeit werden künftige Generationen ernten. Diesem Generationenvertrag fühlen wir uns in besonderer Weise verpflichtet.
Ein nachhaltiger Wald
Die nachhaltige Bewirtschaftung eines Waldes kann mit dem PEFC-Siegel zertifiziert werden, auch die 66 ha Wald des Landguts Kemper & Schlomski sind PEFC-zertifiziert. Unter dem Credo „Ökosystemleistungen im Einklang“ setzen wir uns für die Schaffung und den Erhalt vielfältiger Lebensräume ein und setzen daher nicht auf Monokulturen. Zahlreiche Biotopbäume, Totholz, Trockenmauern, Waldteiche und Fledermauskästen ergänzen das Waldbild im Müglitztal. In Naturschutzprojekten werden zudem seltene Baumarten, wie die Weißtanne und die Eibe wiederangesiedelt und geschützt. Am Landgut Kemper & Schlomski bewirtschaften wir unsere Wald- und Offenlandflächen nachhaltig und nach ökologischen Grundsätzen. Mit der Anlage von artenreichem Grünland, der Pflege unserer Streuobstflächen, sowie einer ökologischen Waldbewirtschaftung schützen wir Lebensräume und die darin wohnenden Arten nachhaltig.
Natur für die Ohren
Nachhaltig unterwegs durch das Müglitztal
Doro und Maria begeben sich gemeinsam mit euch auf eine interaktive Wanderung an den Hängen des Lederbergs im Müglitztal und sind dabei auf den Spuren der Nachhaltigkeit unterwegs …
Das FFH-Gebiet Müglitztal umfasst mit seinen 78 Hektar Größe einen wertvollen Lebensraum für seltene Arten von Flora und Fauna mit sagenumwobenen Orten und nachhaltig, starken Projekten für Groß & Klein …
Nachhaltigkeit gibt es nicht erst seit gestern und betrifft uns alle und in jeden Bereich unseres Lebens. Auch in diesem Lebensraum werden die Folgen des Klimawandels sichtbar. In facettenreichen Projekten werden nachhaltige Initiativen zum Schutz und Erhalt der Artenvielfalt gefördert. Wo ihr diesem Engagement begegnen könnt, erfahrt ihr in unserem Audiobeitrag.
Expertenwissen
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN)
Gemeinsam haben sich die Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft entschieden. Diese soll mithilfe der 17 Nachhaltigkeitsziele, auch „Sustainable Development Goals“ genannt, umgesetzt werden. Unser heutiges Handeln kann demzufolge das Wohlergehen künftiger Generationen sichern. Die nachhaltigen Naturschutzprojekte am LGKS bedienen drei dieser Ziele.
Dieses Ziel umfasst die Gewährleistung hochwertiger Bildung für alle Menschen weltweit. Lebenslange Möglichkeiten des Lernens sollen zudem gefördert werden.
Praxisbeispiel „Bildung für nachhaltige Entwicklung – BNE am Landgut“: Im Rahmen von naturkundlichen Wanderungen, Fachexkursionen, Familiennachmittagen und Walderlebnisrallyes findet am LGKS eine abwechslungsreiche BNE statt. Dabei werden Kinder und Jugendliche ebenso angesprochen wie Erwachsene jeden Alters. Mithilfe des Ganztagsangebotes „Abenteuer Wald“ erhält die Natur auch im Klassenzimmer interessierter Grundschulen Einzug und begleitet Heranwachsende auf dem Weg zu einer nachhaltigen Lebensweise.
Die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels umgehend zu bekämpfen, sind Kernpunkte dieses Nachhaltigkeitszieles. Mithilfe eines nachhaltigen Lebensstils können die Emissionen von Treibhausgasen reduziert und somit dem Klimawandel entgegengewirkt werden. Jedoch wird sich das Landschaftsbild trotz aller Bemühungen verändern.
Praxisbeispiel „Nachhaltige Waldbewirtschaftung am Landgut“: Durch die nachhaltige Bewirtschaftung der Waldflächen am LGKS werden Waldbestände geschaffen, die dem Klimawandel trotzen. Die Dürre und Hitze der letzten Jahre hat in Verbindung mit dem Borkenkäfer große Löcher in dem einst intakten Wald hinterlassen – auch am LGKS. Durch eine zukunftsorientierte und zugleich schonende Bewirtschaftung, das Nutzen von Naturverjüngung in Verbindung mit der Anpflanzung besser angepasster Baumarten wird ein klimastabiler Wald geschaffen, der auch künftigen Herausforderungen gewachsen ist.
Ökosysteme an Land wiederherstellen, schützen und eine nachhaltige Nutzung fördern – dies sind die Kernpunkte des Nachhaltigkeitszieles 15. Neben einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder spielen auch der Schutz der Böden und der Erhalt der biologischen Vielfalt eine wichtige Rolle.
Praxisbeispiel „Insektenfreundliche Aufforstung am Landgut“: Mit dem insektenfreundlichen Aufforstungsprojekt „Unser Bienenwald Sachsens“ wird neben einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes besonders die heimische Artenvielfalt gefördert. Durch einen dichten Strauchgürtel wird besonders auch der Boden vor Abtragung und Auswaschung geschützt.
Earth Overshoot Day
Die Non-Profit-Organisation Global Footprint Network markiert in ihrer jährlichen Kampagne den „Erdüberlastungstag“. Das heißt, dass ab diesem Tag die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat, die uns die Erde in einem Jahr zur Verfügung stellt. Seit Mitte der 1970er-Jahre übersteigt der Verbrauch von natürlichen Ressourcen das, was die Erde reproduzieren kann. Die Folge ist eine Zunahme des Treibhauseffekts, dem wiederum der Rückgang der Artenvielfalt folgt. Wird die Menschheit ihr Verhalten nicht ändern, so wird prognostiziert, das man bis zum Jahr 2050 jährlich die Ressourcen von zwei Erden in Anspruch nehmen wird.
Weitere Informationen gibt es auf der Website des Earth Overshoot Day.
Das Nachhaltigkeits-Quiz
Nachhaltigkeit – ein großer Begriff, der schon ziemlich alt ist, aber was steckt dahinter? Leben wir nachhaltig? Was können wir für noch mehr Nachhaltigkeit beitragen? Und wem hilft das Alles? Erfahre das und vieles mehr. Beantworte die kniffeligen Quizfragen und werde zum Nachhaltigkeits-Experten!
Hans Carl von Carlowitz, ein sächsischer Oberbergmann, verwendete den Begriff Nachhaltigkeit erstmals. Er führte u. a. diverse naturwissenschaftliche und bergbaukundliche Studien durch.
Welcher Mensch verwendete den Begriff Nachhaltigkeit erstmals?
Die globalen Nachhaltigkeitsziele wurden 2015 im Rahmen der Agenda 2030 von der Weltgemeinschaft verabschiedet. Sie richten sich an alle: an Regierungen, an die Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Übergeordnetes Ziel ist die Ermöglichung eines menschenwürdigen Lebens weltweit sowie die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen.
Was sind die Globalen Nachhaltigkeitsziele?
Der Begriff Nachhaltigkeit ist sehr komplex und auf viele Bereiche des täglichen Lebens übertragbar. Abstrahiert beschreibt die Nachhaltigkeit einen Weg, um die Welt im Gleichgewicht zu halten. Dabei stehen ressourcenschonendes Wirtschaften und langfristiges Denken im Vordergrund.
Was bedeutet Nachhaltigkeit konkret?
Der Begriff Nachhaltigkeit kommt aus der Forstwirtschaft. Er weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass nicht mehr Holz aus dem Wald entnommen werden sollte, als nachwächst, um eine langfristige und gleichmäßige Holznutzung zu gewährleisten.
Aus welchem Bereich kommt der Begriff Nachhaltigkeit?
Es gibt 17 globale Nachhaltigkeitsziele. Dazu gehören beispielsweise: kein Hunger, keine Armut, hochwertige Bildung, nachhaltiger Konsum und Produktion sowie Maßnahmen zum Klimaschutz. Die globalen Nachhaltigkeitsziele thematisieren dabei unterschiedlichste Probleme und Ungleichheiten auf der Welt.
Wie viele globale Nachhaltigkeitsziele gibt es?
1713 wurde der Begriff Nachhaltigkeit erstmals vom sächsischen Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz verwendet. Gerade in der heutigen Zeit begegnen wir diesem Begriff in fast allen Bereichen des täglichen Lebens.
Wann wurde der Begriff Nachhaltigkeit erstmals verwendet?
Wissenskiste
Wir haben spannende Lerneinheiten rund ums Thema „Nachhaltigkeit im Müglitztal“ zusammengestellt. Neben Wissenswertem – verständlich erklärt – gibt es knobelige Aufgaben, Suchsel und Quiz. Im Kreativteil könnt ihr eurer Fantasie freien Lauf lassen und bunte Meisterwerke schaffen …
Für interessierte Bildungseinrichtungen haben wir ein ganzes Kompendium zur Unterrichtsbegleitung erarbeitet, mehr dazu in der Wissenskiste.
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Weitere Episoden
Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.