Beitrag vom 02.03.2015
in der Kategorie: Naturschutz

Artenschutz – Eine Gemeinschaftsaufgabe

Morgen feiern wir den Tag des Artenschutzes. Uns beschäftigt heute, was wir gemeinsam dafür tun können, damit zukünftige Generationen die Chance haben, die Schönheit und Vielfalt der Natur zu genießen und vor allem das schutzbedürftige Arten ein neues, bleibendes Zuhause bekommen.
Fledermausquartiere in einem Lärchenbestand des LGKS
Fledermausquartiere in einem Lärchenbestand des LGKS

Am 3. März ist der Tag des Artenschutzes – ein guter Zeitpunkt um zu überlegen, was wir für schutzbedürftige Tier- und Pflanzenarten tun können.
Seit nunmehr zehn Jahren bemüht sich das Landgut Kemper & Schlomski um eine ökologische Bewirtschaftung seiner forstwirtschaftlichen Flächen, von denen große Teile zum FFH-Gebiet Müglitztal gehören. Diverse Lebensraumtypen – vom Schlucht- und Hangmischwald bis zum Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation – bereichern dieses Gebiet und sind Habitate für seltene und schutzbedürftige Arten. Zu den Bewohnern zählen zum Beispiel die beiden Fledermausarten Großes Mausohr (Myotis myotis) und die Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros). Noch befinden sich die nützlichen Jäger in ihren Winterquartieren. Doch sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen locken, beziehen die geschickten Flieger ihre Sommerhöhlen im Wald. Höhlenbäume jedoch sind selten in unserer Landschaft. Sie entstehen, wenn Bäume noch während der Alterungs- und Zerfallsphase im Wald belassen werden. Im Wirtschaftswald wird der Baum aber genutzt, bevor die Absterbeprozesse einsetzten und so das Holz entwertet wird.

Nun kann man zwar, wie es im LGKS Wald geschieht, sogenannte Habitatbäume im Bestand belassen, doch bis die Höhlungen im Stamm entstehen, vergeht mitunter ein Menschenleben. Was ist also zu tun um diese Zeit zu überbrücken? Im Rahmen der 48h-Aktion im Schulwald sind 20 Fledermauskästen entstanden, die nun als Ersatzquartier dienen. Diese wurden in den letzten Tagen kontrolliert, damit sie im Frühjahr bezugsfertig sind.
Auch andere Tierarten profitieren von Quartieren aus Naturmaterial. So entstanden über die Jahre Stein- und Totholzhaufen für Insekten, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger sowie kleine und große Insektenhotels für solitär lebende Bienen und Wespen.

Aber man muss kein Waldbesitzer sein, um erfolgreich Artenschutz zu betreiben. Gerade Städte sind ein idealer Rückzugsraum für Arten, welche in der zumeist intensiv bewirtschaften Wald- und Feldflur keine Bleibe finden. Kleine Insektenhotels haben an jedem Fenster oder Balkon Platz. Gartenbesitzer können sogar noch kreativer werden und Wohnraum für Nützlinge wie Erdhummeln, Ohrwürmer und Florfliegen schaffen. Manchmal braucht es nicht mehr, als ein paar „Schmutzecken“ auf dem Grundstück nicht zu beräumen. Unter Reisig, Steinhaufen und Holzstapeln fühlt sich zum Beispiel das Mauswiesel wohl. Der flinke Räuber hält die Mäusepopulation in Schach, wenn man ihm einige Verstecke lässt.

Naturschutz muss nicht teuer sein! Jeder kann einen kleinen Beitrag leisten um unsere Umwelt etwas grüner zu gestalten. Der Tag des Artenschutzes ist hierfür ein guter Anstoß.

 

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