Es ist immer wieder spannend zu beobachten, wann welche Baumart ihre Blätter entfaltet. Mit Hilfe phänologischer (altgriechisch „ich erscheine“) Entwicklungsstadien wie dem Blattaustrieb, begannen die Menschen schon früh die Natur zu beobachten und daraus Rückschlüsse zu ziehen. Eine der daraus entstandenen Bauernregel lautet für den 20. März wie folgt: „Wie das Wetter um den Frühlingsanfang, so hält es sich meist den Sommer lang.“ Auch Waldbaumarten hielten für vage Prognosen wie diese hier her: „Grünt die Eiche vor der Esche, gibt’s im Sommer große Wäsche. Treibt die Esche vor der Eiche, bringt der Sommer große Bleiche.“ Wird der Sommer wirklich nass, nur weil die Eiche vor der Esche blüht? Der Wahrheitsgehalt von Bauernregeln ist umstritten. Einige treffen eher zu, andere überhaupt nicht mehr. Nur eins ist sicher, der nächste Sommer kommt bestimmt.
Diesen Eindruck hatten auch die Waldbesucher, welche in den letzten Tagen die ersten warmen Sonnenstrahlen genossen. Der Wald ist eine beliebte Stätte für die unterschiedlichsten Freizeitaktivitäten. Eine der drei Waldfunktionen ist daher den meisten Menschen bekannt, die Erholungsfunktion. Weniger direkt hingegen wird die Nutz- und Schutzfunktion des Waldes wahrgenommen. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und durch die Holzindustrie werden in Deutschland über eine Million Arbeitsplätze geschaffen. Wasserfilter, Schadstoffsenke, Erosionsschutz, Lebensraum für bedrohte Arten und Klimaschutz sind nur einige der vielen Schutzfunktionen des Waldes. Um das Bewusstsein für dessen Bedeutung zu schärfen, wurde bereits 1971 der Internationale Tag der Wälder (21. März) von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ausgerufen.
Denn wer sich der Bedeutung des Waldes bewusst ist, passt auch sein Verhalten den Bedürfnissen dieses empfindlichen Ökosystems an. Besonders in Regionen mit viel Besucherverkehr geraten die drei Waldfunktionen miteinander in Konflikt. Ein paar einfache Regeln helfen, den Waldbesuch für die Natur und Mensch angenehm zu gestalten:
Mit dem Rad querfeldein durch den Wald?
Bitte nicht. Für Mountainbiker gibt es ausgewiesene Downhill-Strecken. Auch Wanderer und Jogger sollten sich an die Wege halten. So werden Wildtiere nur minimal gestört und die Waldverjüngung ist nicht in Gefahr. Rücksicht ist auch ein wichtiges Gebot bei der Begegnung mit anderen Waldnutzern.
Was ist zu tun, wenn ich ein verwaistes/verletztes Wildtier finde?
Für Laien ist die Situation meist nur schwer einzuschätzen. Hilfe gibt es bei den zuständigen Jagd- und Naturschutzbehörden. Am Wochenenden und Feiertagen helfen die Rettungsleitstellen weiter.Hunde dürfen in Sachsens Wäldern frei laufen, müssen sich aber im Einwirkungsbereich des Halters befinden. Da im Frühling und Frühsommer zahlreiche Jungtiere geboren werden, ist es jedoch im Interesse des Wildes, wenn der Vierbeiner an der Leine bleibt.
Ein immer wiederkehrendes Ärgernis ist Müll im Wald, dabei ist ein leichtes die mitgebrachten Verpackungen einzustecken und im Hausmüll zu entsorgen.
Im Frühjahr ist die Waldbrandgefahr in trockenen Wochen besonders hoch. Im Umgang mit offenen Feuer ist also Vorsicht geboten.
Weitere Informationen und Hinweise finden sich auf den Seiten des Staatsbetrieb Sachsenforst.
Allen großen und kleinen Waldbesuchern wünscht das LGKS einen schönen Start in die warme Jahreszeit.