Beitrag vom 19.09.2023
in der Kategorie: BNE

Deutsche Waldtage 2023 – Grundschüler entdecken die Vielfalt unseres Waldes

Vom 15.-17. September 2023 fanden bundesweit Aktionen zu den Deutschen Waldtagen 2023 statt. Auch am LGKS wurde der Wald vielfach thematisiert. Gemeinsam mit der 3. Klasse der Benjamin-Geißler-Grundschule aus Liebstadt wurde im Bienenwald gelernt, geforscht, gelacht, gespielt und kreativ gewerkelt.
Anna-Karina Kemper mit Grundschülern im Bienenwald
Anna-Karina Kemper zeigt den Grundschülern verschiedene Bäume und Sträucher im Bienenwald.

Die Deutschen Waldtage standen in diesem Jahr unter dem Motto „Gesunder Wald. Gesunde Menschen!“. Der Wald erfüllt lebenswichtige Funktionen, versorgt uns mit Sauerstoff, ist Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen und ein wertvoller Ort für Erholung, Bildung und Naturerlebnis.

 

So tauschte die Klasse 3b der Benjamin Geißler-Grundschule aus Liebstadt am Freitag den Schulranzen gegen den Wanderrucksack und folgte unserer Einladung zur gemeinsamen Waldentdeckertour am LGKS. Im Wald kann man toben, Stöcke, Moos und Zapfen sammeln, Bäume bestimmen, Insekten beobachten, zur Ruhe kommen und Spuren der Waldtiere entdecken – ein abenteuerlicher Spiel- und Forschungsort. Der Wald ist wichtig, da sind wir uns mit den Kindern einig. Aber wie können wir ihn schützen, ihm helfen und ihn erhalten, damit auch unsere Kinder und Kindeskinder ihn noch genießen können?

Mit den Grundschülern wanderten wir entlang der Koppeln, Wiesen und Waldränder „tief“ in den Wald hinein und zeigten ihnen, dass der Wald nicht nur aus Bäumen besteht. Unsere erste Station waren die etwas versteckt gelegenen Waldteiche. Teiche im Wald? Dieser Frage gingen wir gemeinsam mit den neugierigen Kindern nach und überlegten, wozu sie dienen und wer in und an den Waldteichen lebt. Anna-Karina Kemper erzählte von den suhlenden Wildschweinen, die sich gerne an den feuchten und schlammigen Teichrändern treffen und sogar in dem Wildschweinkopf-tiefen Wasser baden.

Unser Weg führte uns weiter zum Fledermausquartier. Die merkwürdigen Holzkästen an den Bäumen wurden zunächst als Vogelnistkästen erkannt. Die Öffnung an der Unterseite der Kästen ließ dann aber eine andere Vermutung zu. Hier wohnen Fledermäuse. Die Grundschüler waren fasziniert, kannten sich gut aus mit diesen besonderen Säugetieren und staunten, dass Fledermäuse in einer Nacht bis zu 1.000 Insekten fangen. Doch wo? Zum Beispiel an unseren Waldteichen…

Im Bienenwald wurde dann eine Pause eingelegt. Die Stärkung tat gut, denn nun stand die Baumbestimmung im Bienenwaldlabyrinth auf dem Programm. Gemeinsam mit Anna-Karina Kemper und Alexander Oppitz, unseren hilfsbereiten Schülerpraktikanten, entdeckten die Kinder verschiedene Baum- und Straucharten und verglichen sie. Für jede richtige Antwort konnten die Grundschüler „Pollenpunkte“ sammeln. Der Ehrgeiz war geweckt. Bei weiteren lehrreichen Spielen über den Lebensraum und die Besonderheiten der Wildbienen punkteten die Kinder immer wieder.

Neugierig betrachteten sie die bunten Füße am Waldboden, auf denen Fragen zum „Ökologischen Fußbabdruck“ formuliert waren. In kleinen Teams näherten wir uns dem Thema Nachhaltigkeit. Als BNE-Akteur und Mitglied des Landesverbandes Nachhaltiges Sachsen e.V. stellte uns die „Regionale Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategie“ (RENN.mitte) den Parcours zum Testen des Ökologischen Fußabdrucks zur Verfügung. Gemeinsam mit den Kindern beantworteten wir Fragen zu Mobilität, Ernährung, Konsum und Energie. Auf dem Rückweg entdeckten wir mitten im Wald eine riesige Totholzhecke. Die Kinder machten sich auf die Suche nach Spielkarten, die an den Holzpfählen befestigt waren. Sie zeigen tierische Bewohner der Hecke und Wissenswertes. Die Totholzhecke, auch Benjeshecke genannt, ist ein artenreicher Lebensraum – wieder ein besonderer Ort hier im LGKS-Wald.

 

Links und rechts der Waldwege suchten wir nach Holunderzweigen, die wir für unsere Aktivstation brauchten. An der überdachten Sitzgruppe am Naturschutzteich warteten bunte Bänder, Konservendosen und Co. auf uns. Die Kinder schmückten 4 große Konservendosen mit Wollfäden und Stoffbändern. Alexander schnitt die Holunderzweige in passende Stücke und half den Kindern beim Bestücken. Die markhaltigen Stängel sind bei einigen Wildbienen sehr beliebt und Voraussetzung, um als Nistplatz angenommen zu werden.

 

Mit neuem Wissen über den Wald, einer Überraschungstüte und bunten Insektenhotels verließen uns die Grundschüler und hatten zu Hause sicher noch viel zu erzählen. Wir danken Frau Herklotz und der aufgeweckten Klasse 3b aus Liebstadt für ihren Besuch.

Obstbäume, Hecken, Teiche und Bienen – nach dieser Entdeckungsreise wissen die Kinder, dass der Wald nicht nur aus Nadel- und Laubbäumen besteht, sondern auch andere spannende Waldtiere und -pflanzen dort leben.

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