13.11.-17.11.2017
Hallo an alle Hobby-Ökos dort draußen!
Wie versprochen berichte ich diese Woche von unserem 2. Seminar. Dieses fand auf dem Kinderbauerngut Langstriegis bei Frankenberg (in der Nähe von Chemnitz) statt. Erst einmal muss ich sagen, dass es mir auf dem Kinderbauerngut richtig, richtig gut gefallen hat. Das Kinderbauerngut ist ein Bauernhof mit integrierter Jugendherberge. Der Hof hat sich darauf spezialisiert, Kindern (hauptsächlich Grundschülern) das Leben auf dem Bauernhof, insbesondere das Leben mit den Bauernhoftieren, näher zu bringen. Und Tiere haben sie dort eine Menge, was natürlich auch mich sehr erfreute. Dort leben unter anderem Pferde, Esel, Schafe, Ziegen, Schweine, Gänse, Hühner und sehr verschmuste Katzen. Zwei der Schweine und einige Hühner können sich sogar frei auf dem ganzen Hofgelände bewegen – sehr zu Freude aller, da die kleine Rosine und Paula (die beiden Schweine) echt goldig sind.
Aber wir waren dort natürlich nicht nur zum Tiere streicheln. Es wurde auch wieder viel nachgedacht, diskutiert, erarbeitet und auch gelacht. Allerdings merkt man, dass die Einrichtung eigentlich auf Grundschüler ausgelegt ist – es gab endlich Waschbecken auf meiner Höhe.
Das Seminar lief unter dem großen Thema „Ökologie in meinem Alltag“ und für uns, meine Gruppe und mich, stand das Thema „Kleidung“ im Mittelpunkt. Dies ist das Seminar, das meine Kollegen Antonia, Marleen, Walter und Elias und ich vorbereiteten, sodass es für unsere Teilnehmer eine informative, abwechslungsreiche und spannende Woche wurde.
Nachdem wir am Montag das übliche Begrüßungsritual und die Belehrung hinter uns hatten, ging es auch schon in den einzelnen Seminargruppen los. Montag war mein Tag. Ich hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Einleitung zu gestalten. Mein Ziel war es, dass unsere Teilnehmer sich ein erstes Mal mit dem Thema Ökologie und Kleidung auseinandersetzen und in die Materie hinein finden. Dabei habe ich sie mit Fragen bombardiert, wie zum Beispiel: „Was macht du mit alter oder kaputter Kleidung?“ oder „Achtest du beim Kauf neuer Kleidung auf die Herkunft / Herstellung und / oder nur auf den Preis?“
Danach wurde es schon etwas praktischer. Wir hatten auf dem Kinderbauerngut die Möglichkeit zu weben (sowohl an einem großen Webstuhl als auch an kleinen Webrahmen), zu filzen und zu spinnen. Am Nachmittag hat uns dann Marleen unter dem Punkt „Vegane Kleidung“ alternative und vegane Stoffe vorgestellt, aus denen ebenfalls Kleidung hergestellt werden kann. Wusstet ihr, dass man aus den Blättern der Ananas, aus Sojasprossen oder Algen Kleidung herstellen kann? Abends hatten wir natürlich auch ein bisschen Freizeit. Und was machen FÖJler in ihrer Freizeit? Richtig: Tischkickern. Dabei musste ich auf die harte Tour lernen, dass ich eine echte Niete bin, denn gegen Lia hat niemand eine Chance. Auch beim Tischtennis spielen glänzte ich leider nicht so wirklich, aber Lia hatte in Antonia einen würdigen Gegner gefunden.
Am Dienstag beschäftigten wir uns mit der Herstellung und der Herkunft unserer Kleidung. Da dies ein wirklich sehr umfangreiches und komplexes Thema ist, haben wir uns fachkundige Unterstützung geholt. Sara Liebsch und Marlen Neumann vom Verein „Aha- Anders handeln e.V.“. brachten uns diese durchaus ernste Thematik sehr anschaulich näher. Es wurde viel diskutiert und vor allem der Film „Der Preis der Mode“ brachte uns alle zum Nachdenken. Wir haben aus diesem Workshop wirklich viele neue Erkenntnisse erhalten und ich kann euch zukünftigen FÖJlern diesen Workshop nur empfehlen. Den Nachmittag gestaltete dann Antonia mit der Frage, ob Markenklamotten besser sind als Nicht-Markenklamotten.
Der Mittwoch begann für mich um Punkt 7.30 Uhr mit dem Füttern der vielen Tiere. Man hatte uns angeboten, beim Füttern der Tiere mitzuhelfen und das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Den restlichen Mittwoch haben wir dann mit Re- und Upcycling verbracht. Konkret hieß das, aus alten Klamotten neue Dinge machen. Fachkundig unterstützt wurden wir dabei von Anett, der Mama von Walter. Lia und ich hatten uns an einem Stoffbeutel versucht, und ich muss sagen, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es sind zwei echte Unikate entstanden.
Am Donnerstag wurde es dann historisch. Wir besuchten das Esche-Museum in Limbach- Oberfrohna, in welchem die Geschichte der Strumpf- und Handschuhwirkerei ausgestellt ist. Im Anschluss daran informierte Elias uns über die verstecken Schadstoffe, die sich in unserer Kleidung befinden, und deren Folgen für Mensch und Natur. Am Abend gab es dann unsere märchenhaft schöne Wochenrückblickshow. In dieser stellen die Gruppen sich gegenseitig in sehr künstlerischer Form ihre Arbeiten der Woche vor.
Freitags hieß es schon wieder Abschied nehmen. Es war eine wirklich schöne Woche. Wir FÖJler wachsen als Gruppe immer mehr zusammen. Es macht Spaß, sich mit den andern zu unterhalten, Erfahrungen auszutauschen und einen Marathon im Tischtennis auszutragen. Ich freue mich sehr auf das nächste Seminar und hoffe, dass es dort auch einen Tischkicker und eine Tischtennisplatte gibt. Ich muss schließlich üben.
Bis dahin!
Eure FÖJlerin Madeline