Beitrag vom 10.08.2018
in der Kategorie: FÖJ-Blog

Auch Baden will gelernt sein

06.08.-10.08.2018

Hallo ihr Lieben!

Wie ihr als aufmerksame Blogleser vielleicht bemerkt habt, gab es in der letzen Woche keinen Eintrag von mir. Der Grund: mich hatte es erwischt. Die Sommergrippe hat mir einen Strich durch mein krankheitsfreies Jahr gemacht. Aber keine Sorge, ich bin wieder genesen und auf dem Landgut hat sich in der Zwischenzeit auch so einiges getan. Lia ist wieder da! Gemeinsam mit Herrn Thömel konnte sie ihr Insektenhotel aufstellen. Es hat nun einen Ehrenplatz auf der Streuobstwise und wird in Zukunft vielen verschiedenen Insekten ein neues Zuhause bieten. Am Montag starten Lia und ich endlich wieder vereint in die Arbeit. Während sie am Morgen mit Herrn Thömel und Co. Grünfutter machen ging, kümmerte ich mich um den Stall. Am Nachmittag erhielten wir dann zusätzliche Unterstützung. Es hatte sich jemand für ein Schnupperpraktikum angemeldet. Sie hieß Rosa und zog für eine Woche in unsere FÖJ WG ein.

Der Ablauf des Dienstagvormittags war ähnlich wie der am Vortag. Lia half beim Grünfutter schneiden und Rosa und ich kümmerten uns um den Stall. Als Lia zurückgekehrt war, ging es erneut ans Pinselschwingen. Der Stall sollte einen neuen Anstrich erhalten. So konnten wir der prallen Sonne und den viel zu hohen Temperaturen im relativ kühlen Stall ganz gut aus dem Weg gehen.

Naturteich am LGKS

Am Mittwoch, einem der heißesten Tage überhaupt, starteten wir ein Großprojekt. Wir sollten das Feuchtbiotop gegenüber des Naturschutzteiches Freischneiden. Hört sich einfacher an als es tatsächlich war, denn die Lage dieser Wiese (in einer Senke), die Art der Pflanzen, die dort wachsen (von Brombeeren bis Schilf war alles dabei), die Beschaffenheit des Bodens (sumpfig) und die Temperaturen (gut 35°C) erschwerten uns die Arbeit ein wenig. (Aber nur ein kleines Bisschen). Denn wegen des weichen Bodens konnten wir nicht mit schwerer Technik, wie etwa dem Schäffer oder dem Traktor vorrücken, da diese stecken geblieben wären. Also blieb uns nur ehrliche Handarbeit. Mit Mähbalken und Freischneider wurden die Pflanzen dem Erdboden gleich gemacht und mit Bizeps und Trizeps wurde das Schnittgut an den Rand der Wiese befördert. So viel geschwitzt wie an diesem Tag haben wir womöglich das ganze Jahr nicht.

Donnerstagmorgen nutzten Lia und ich die „kühlen“ Morgenstunden, um den Rest der Wiese freizuschneiden. Doch bereits früh um 8 Uhr waren die Temperaturen beinahe unerträglich. Zum Glück ist Lia Meister der Motorsense. So waren wir relativ zügig fertig. Jetzt musste nur noch das restliche Schnittgut aus der Senke gezogen werden. Natürlich hatten wir gehofft dass uns ein männliches Wesen zur Seite steht, aber davon war weit und breit keines in Sicht. (Das Gras war schon echt schwer…) Doch zum Glück war am Donnerstag „Tag der guten Ideen“. Lia hatte die grandiose Idee, das Schnittgut auf eine Plane zu legen und es dann mit der Plane den Berg hoch zu ziehen. So mussten man nicht 20 Mal den Berg mit dem schweren Gras hoch laufen, sondern nur einmal. Das war ein echter FÖJ Moment – kluge Ideen und Teamwork. Die so gewonnene Zeit nutzten wir um Äpfel zu sammeln und zu schneiden. Für die Pferde sind diese ein willkommenes Leckerlie.

Badespass mit Fjordies

Außerdem konnten wir Lavanda seelisch und moralisch auf unsere nachmittäglichen Aktivitäten vorbereiten. Man hatte Großes mit ihr vor. „Sowas tut man sich doch nicht freiwillig an…“, dachte sie sich womöglich, als sie vor dem Naturschutzteich stand. „Da soll ich rein? Niemals!!!“. Lavanda sollte ihr inneres Seepferdchen entdecken, hatte dazu aber überhaupt keine Lust. Um die Fjordies gut geländegängig zu bekommen, sollten sie sich an Wasser gewöhnen. Doch Lavanda fand diesen Plan anfangs nicht so gut. Erst mit Marko auf dem Rücken und mit Lia und mir an den Seiten, versuchten wir sie mit ein bisschen Druck und Leckerlies zum Baden zu überreden.

Doch meine Armmuskeln versagten nach diesen anderthalb Tagen intensiven Graszusammenharken. Also gab es kurzerhand einen Reiterwechsel. Ich durfte auf Lavanda Platz nehmen. Ein bisschen Bedenken hatte ich schon. Was ist, wenn sie mit mir wegrennt? Oder einen riesen Satz ins Wasser macht und ich vornüber fliege? Ich sah mich schon im Teich liegen… Aber ich kann euch beruhigen: nichts dergleichen geschah. Nach einigen Minuten des intensiven Überredens traute sie sich endlich ihre ersten Schritt ins Wasser und ging sogar viel weiter rein als erwartet. Plötzlich standen wir bis zu Lavandas Brust im Teich. Und ihr schien das sogar zu gefallen. Nach einer Weile fing sie an zu planschen. Auch mir hat das echt großen Spaß gemacht und ich habe mich sehr gefreut, dass ich das machen durfte. Aber ich denke, das wird nicht die letzte Fjordie-Planschaktion gewesen sein…..

Am Freitag kehrte wieder Normalität ein. Nach dem Ausmisten strichen Lia und Rosa den Stall weiter, während ich mich um die Mähnen der Junghengste kümmerte. Der Stall ist jetzt kaum wiederzuerkennen. Lia und Rosa haben wirklich ganze Arbeit geleistet. Nachdem wir die Hengste und die Streichutensilien aufgeräumt hatten, begaben wir uns in unser wohlverdientes Wochenende.

Eure FÖJlerin Madeline

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