Beitrag vom 25.05.2018
in der Kategorie: FÖJ-Blog

Die FÖJler- Ihre Freunde und Helfer

21.05.-25.05.2018

Hallo an alle Sonnenanbeter!

FÖJ 2017/18

Ich hoffe Ihr habt die zwei Wochen auch ohne meine ausführliche Berichterstattung gut überstanden. Immerhin wurde ich ja auch gebührend vertreten. Daher nochmal vielen Dank an Lia und Manuela, die die schönen Bilder gemacht haben und an Jakob, der die schönen Bilder online gestellt hat, (das macht er übrigens auch mit meinen Blogeinträgen).

In der Zeit meiner Abwesenheit ist natürlich wieder allerhand passiert. Das wohl spektakulärste Ereignis war die Geburt des zweiten Fjordiefohlens am heiligen Tag. Manuela hatte das große Glück die Geburt mit verfolgen zu können und hatte Lia und mir natürlich live berichtet. Ich saß gerade beim Arzt und wartete auf meine Impfung als die Nachricht kam: „Baby Lavita kommt!“ Und dank Manuelas Berichterstattung mit Nachrichten wie: „Man sieht schon ein Bein“; „Zwei Beine“; „Nase!“ und „Alles gut gegangen“ fühlte es sich fast so an, als wären wir dabei gewesen.

Mama Lavita und ihrer kleinen Stute geht es bestens und obwohl ich Pfingstmontag noch offiziell frei hatte, konnte ich nicht bis Dienstag warten und musste bereits einen Blick auf den kleinen Neuankömmling werfen. Die Kleine ist noch ziemlich schüchtern und zurückhaltend aber gesund und munter und das ist ja die Hauptsache. Laerkes Fohlen, das von uns liebevoll den Spitznamen „Leia“(wie meine Lieblings-Prinzessin) bekommen hat, ist in den zwei Wochen ordentlich gewachsen. (Und an Selbstbewusstsein mangelt es ihr auch nicht.) Sie wirkt riesig im Vergleich zu „Baby Lavita“ Aber auch ihr geht es bestens. Nun warten wir noch gespannt auf „Baby Lavanda“ in der Hoffnung dass auch Lia und ich die Chance haben, eine Fohlengeburt live mitzuerleben.

Aber am Dienstag ging es für Manuela und mich erst mal wieder richtig an die Arbeit. Neben der Stallarbeit stand wieder eine von Jakobs berühmt berüchtigten Wanderungen an. Diesmal ging es in Richtung Streuobstwiese, auf der es allerhand zu Entdecken gab. Neben den üblichen Wanderbegeisterten Leuten waren hier auch Kinder dabei, die beim Entdecken und Bestimmen der verschiedenen Tierarten sichtlich Spaß hatten. Außer den witzig-lehreichen Spielen die es bei Jakobs Wanderungen immer gibt, gab es dieses Mal sogar eine kleine Diskussionsrunde zum Thema Naturschutz und Nachhaltigkeit. Ich fühlte mich schon fast wie bei einem unserer Seminare… .

Mittwochmorgen herrschte Bombenstimmung in Dresden; weshalb unsere Teambesprechung ein wenig Verspätung hatte. Als es dann endlich losging, konnten wir gar nicht aufhören zu besprechen. Es gab nämlich äußerst viel zu besprechen. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus… (Heu, heu, heu,…) Nach der ungewöhnlich langen Besprechung hatten wir einen Plan für den restlichen Tag. Erst wollten wir fix einen Zeltpavillon aufbauen, uns dann um das Ausmisten kümmern und danach bereits anfangen Weidedraht freizuschneiden, da wir am nächsten Tag mit der Heuernte beginnen wollten und das Gras unter dem Weidezaum mit verarbeitet werden sollte. Doch leider machte uns der Zeltpavillon einen Strich durch die Rechnung. Statt der geplanten halben Stunde waren wir fast zweieinhalb Stunden mit dem Aufbau beschäftigt. Geschuldet war dies dem windigen Wetter, einer nicht besonders hilfreichen Bauanleitung und unserem Hang dazu, Dinge komplizierter zu machen, als sie eigentlich sind. Doch nach mehr oder weniger Flucherei und Entsetzen über die die eigene Umständlichkeit stand das Teil dann endlich und wurde wetterfest gemacht. Das war auch nötig, dachten wir zumindest, denn das drohende „Gewitter“ entpuppte sich als netter Sommerschauer. Nun waren wir also komplett im Zeitverzug, denn neben dem Stall und den Freischneiden mussten noch mindestens zehn weitere Aufgaben erfüllt werden, die uns wieder wertvolle Zeit kosteten Irgendwie haben wir dann doch noch alles geschafft; naja fast, denn das Freischneiden sollte auf den morgigen Tag verschoben werden.

Es herrscht fliegender Wechsel auf dem Landgut. Manuela geht; Lia kommt; ich bleibe.

Am Donnerstag sollte es dann wie bereits erwähnt so richtig mit Heu losgehen. Herr Thömel bereitete schon den Traktor und das Mähwerk vor, als Lia und ich einen äußerst wichtigen Auftrag von Jakob erhielten. Nun waren unserer Fähigkeiten als Lebensretter gefragt. Bevor Herr Thömel mähte, sollten wir einmal über die Wiesen laufen und nach Rehkitzen Ausschau halten, die dort von ihren Müttern versteckt worden sind. Voller Eifer machten wir uns auf und gerade als wir unsere Suche auf der ersten Wiese erfolglos beenden wollten, sah ich ein verdächtig aussehendes Gewächs. Regungslos, zusammengerollt und kaum sichtbar lag dort tatsächlich ein Rehkitz. Aufregung machte ich bei mir und Lia breit. Mit Handschuhen und sehr viel Gras, damit es keinen menschlichen Geruch annimmt, packten wir das Kleine und trugen es an den sicheren Rand in den Schutz der dichten Büsche. Und gerade als wir dabei waren das erste Rehkitz zu verstauen, stolperte Lia wortwörtlich über ein zweites. Keine Sorge, keinem von beidem ist etwas passiert. So konnten wir auch dieses erfolgreich aus der Gefahrenzone bringen.

FÖJ 2017/18

An dieser Stelle muss ich jetzt noch ein bisschen den Oberlehrer raushängen lassen: Wenn Ihr irgendwo ein Rehkitz liegen seht, und Ihr nicht grade beauftragt, seid es von einer Wiese, die gemäht werden soll, zu retten, dann FASST ES BLOSS NICHT AN!!! Das ist der größte Fehler den man machen kann, denn sobald die Kleinen nach Mensch riechen, werden sie von ihren Müttern nicht mehr akzeptiert und werden vermutlich sterben. Die Mütter sind ohnehin nie wirklich weit weg. So war es auch bei unseren beiden Kitzen. Wir hatten Mama Reh schon über die Wiese hüpfen sehen und ihre Kinder riefen nach ihr.

Es war ein gutes Gefühl, den Kitzen geholfen zu haben, und war für mich schon ziemlich bewegend, denn ohne uns FÖJler wären diese kleinen Geschöpfe dem Mähwerk zum Opfer gefallen.

Obwohl Lia und ich die anderen Wiesen gründlich durchsucht hatten, blieben wir mit einem komischen Gefühl zurück. Hoffentlich hatten wir keine übersehen.

Doch so großartig viel Zeit hatten wir gar nicht, um darüber nachzudenken. Die Lebensrettungsmission hatte uns wieder aus dem zeitlichen Konzept gebracht.Während ich dem restlichen Tag mit Stallarbeiten beschäftigt war, mähte Lia wild drauf los und schaffte tatsächlich eine komplette Weide rings umher freizuschneiden. (Man muss dazu sagen, die Wiesen sind nicht gerade klein.)

Der Freitag war dann genauso produktiv wie der Donnerstag. Lia und Jakob schnitten frei wie die Weltmeister und haben auch die beiden anderen Weiden freigeschnitten bekommen. An der Stelle erhalten sie meinen größten Respekt, denn das Freischneiden der riesigen Weiden bei diesen Temperaturen in der prallen Sonne ist eine echte Knochenarbeit. (Ihr zwei seid schon echt fancy:) Ich habe natürlich nicht daneben gestanden und ein Getränk geschlürft, sondern gemeinsam mit Herrn Vogel das Winterquartier ausgemistet, da dort am Montag die fertigen Heuballen gelagert werden sollen. Am Nachmittag war dann wieder GTA Zeit. Das Highlight für die Kinder waren natürlich die Fohlen. Aber so langsam wird es ernst. Die Reitabzeichen Prüfung rückt näher. Doch die Kinder machen große Fortschritte. Für mich ist das besonders schön zu beobachten. Es macht mir riesigen Spaß mein Wissen an „die nächste Generation“ weiterzugeben. Ich bin froh, das GTA als mein FÖJ Projekt betreuen zu können und werde mit Sicherheit ziemlich traurig sein, wenn… aber soweit will ich jetzt noch nicht denken.

Eure FÖJlerin Madeline

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