19.02.-23.02.2018
Ahoi ihr Landratten und Leichtmatrosen!
Nein, ich bin nicht unter die Seefahrer gegangen, sondern habe diese Woche wieder einmal die Ehre, von unserem Seminar zu berichten. Dieses Mal trafen wir uns im wunderschönen Dresden. Aber nicht irgendwo in Dresden, sondern auf dem CVJM Jugendschiff; einem ehemaligen Ausflugsschiff, welches nun als eine Art Jugendherberge dient.
Unsere Unterkunft zu finden war am Montagmorgen die erste große Hürde. Manuela befand sich glücklicherweise schon in Dresden, sodass Lia und ich uns in aller Frühe allein auf die Reise begaben. Nachdem wir uns ein bisschen verfahren hatten, wussten wir wenigstens wir der Landtag und das Kongresszentrum aussahen. Trotz unseres unfreiwilligen Roadtrips haben wir unser Ziel schließlich gut erreicht und waren auf dem Schiff dann wieder glücklich mit Manuela, Antonia und den anderen „Ökis“ vereint. Natürlich wurden wir wie immer mit den Regeln des Hauses vertraut gemacht und durch unsere Betreuer Anni und Nic begrüßt. Ein kurzer, thematisch passender Film stimmte uns schon einmal auf die kommende Woche ein. Das Seminar stand unter dem großen Thema „Stadtökologie“. Wie immer gab es natürlich wieder kleine Untergruppen mit den Themen „Natur und Tierwelt in der Stadt“, „Stadtplanung und Mobilität“ und „Konsum“ Während Manuela und ich die Tier und Pflanzenwelt Dresdens genauer unter die Lupe nahmen; entschieden sich Lia und Antonia dafür, die Stadt und ihren Aufbau näher zu untersuchen. Nach dem Mittagessen starteten die einzelnen Gruppen in ihre Arbeit. Für uns stand als erstes die Diskussion um eine Brücke an. Wahrscheinlich die berühmteste Brücke Dresdens: die Waldschlösschenbrücke. Wir haben darüber diskutiert, welche Vor- und Nachteile sie bringt und welche Auswirkungen ihr Bau auf Natur und Tiere hat. Danach machten wir einen kurzen Ausflug zu eben besagter Brücke, um uns ihr Ausmaß besser vorstellen zu können. Außerdem besuchten wir ebenfalls an diesem Nachmittag die Kinder und Jugendfarm „Spielwiese“ (ebenfalls eine Einsatzstelle der Grünen Liga) um dort beim Stapeln der Heuballen zu helfen. (An dieser Stelle möchte ich meine lieben Kollegen grüßen, die denken, dass unsere Seminare nur aus rumsitzen bestehen) Nachdem wir dies erfolgreich beendet hatten, halfen wir natürlich beim Füttern der vielen Tiere.
Der Dienstag begann genauso produktiv wie der Montag endete. Zu Fuß begaben wir uns in die Neustadt, um mit den Dresdnern über ihre Stadt zu sprechen. Dresden ist eine der grünsten Städte Deutschlands und die Einheimischen hier wissen dies sehr zu schätzen. Am Nachmittag startete unser zweiter Arbeitseinsatz. Es ging ans Kopfweiden beschneiden. Etwas am Rande von Dresden trafen wir uns mit einem netten Herren vom Naturschutzbund, der uns allerlei wichtiges über die Pflege und die Bedeutung der Kopfweiden näher brachte. (Leider konnte ich mir seinen vollen Namen nicht merken, doch sein Vorname war recht leicht. Der gute Mann hieß nämlich Jakob) Und eh Manuela und ich uns versahen schnitten wir mit Astschere und Handsäge Kopfweiden frei (Welch Ironie). Lia und Antonia hingegen besuchten das Panometer in Dresden, wo derzeit eine eindrucksvolle „Ausstellung“ über die Zerstörung Dresdens während des 2. Weltkriegs zu sehen war. Am Nachmittag hatten sie dann die Möglichkeit, mit einer Zeitzeugin über diese Zerstörung zu reden.
Am Mittwoch wurde es nicht weniger aktiv. Am Vormittag besuchten wir das sog. Jugend-Öko-Haus am Großen Garten (auch eine FÖJ-Einsatzstelle) Es folgte eine super spannende Exkursion durch den großen Garten und wir entdeckten dabei viel verschiedene Tiere und Pflanzen, die die Stadt ihr Zuhause nennen. Abermals hatten wir fachkundige Anleitung von einem sehr netten Herren, dessen Namen ich mit nicht merken konnte. Am Nachmittag besuchten wir dann den Dresdner Zoo (auch eine FÖJ Einsatzstelle der Grünen Liga; Antonia arbeitet dort) und erhielten eine sehr schöne und lehrreich Führung von einem der Biologen der Zoos (leider ist mir auch sein Name entfallen). So konnten wir auch einmal eine Blick hinter die Kulissen des Zoos werfen und sehen, wo die Zebras ihre Stallungen haben oder wie das Futter für die Tiere vorbereitet wird. Highlight war natürlich der Besuch des Giraffenhauses. Dank unserer exklusiv-Führung konnten wir dorthin, wo normalerweise nur die die Tierpfleger Zutritt haben. Die Giraffen können dort nämlich ihren Hals durch eine Art Fenster stecken, damit Tierarzt und co. sie dort untersuchen können. Aber Digo, der Herr im Giraffenhaus, nutzte die Möglichkeit, um sich unsere Gruppe aus der Nähe anzuschauen. Und plötzlich war der Kopf dieser fünf Meter großen Giraffe nur noch zwanzig Zentimeter von unseren Köpfen entfernt. Sehr beeindruckend. Nicht weniger beeindruckend fand Lia den Besuch der Dresdner Verkehrsbetriebe, wie sie uns am Abend erzählte. In der Zentrale der DVB hat ihre Gruppe eine interessante Führung bekommen und dabei so einiges über die Funktion und Koordination der unzähligen Busse und Straßenbahnen in Dresden gelernt.
Der Donnerstag begann wieder mit einer kleinen Wanderung. Frisch auf machten wir uns auf dem Weg zum „Hechtgrün“ einem der über zwanzig sog. „Urban Gardening“ Projekten in Dresden. „Urban Gardening“ ist, wie ich finde, eine ziemlich coole Sache. Dort treffen sich alle möglichen Leute, die Lust auf grün haben, in einem Gemeinschaftsgarten mitten in der Stadt und bauen gemeinsam alle möglichen Dinge an. Im Vordergrund steht nicht so sehr der Anbau von Gemüse und co. sondern das Miteinander und der Austausch von Erfahrungen. Aber dennoch wird die Stadt dadurch ein klein wenig grüner. Am Nachmittag beschäftigten wir uns mit dem „Müllproblem“ der Großstädte und diskutierten hitzig, über mögliche Lösungen und deren Umsetzung.
Und eh man sich versah, war die Woche auch schon am Ende angelangt. Freitagvormittag fand wie immer eine ausführliche Auswertung der Woche statt und im Anschluss informierten und unserer FÖJ Sprecher über allerlei Organisatorisches; wie zum Beispiel den bald anstehenden Landesaktionstag. Und nach dem Traditionellen Gruppenfoto wurden wir ins Wochenende entlassen.
Unser nächstes Seminar findet dann im April statt. Ich bin schon sehr gespannt, da dies das Seminar ist, welches Lia und Manuela vorbereiten. Doch bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit.
Eure FÖJlerin Madeline