Zugvögel haben eine der faszinierendsten Lebensweisen in der Natur: Sie fliegen Tausende von Kilometern über Kontinente und Ozeane, um ihre Brut- oder Überwinterungsgebiete zu erreichen. Jedes Jahr sind schätzungsweise 50 Milliarden Zugvögel unterwegs.
Gerade jetzt im Frühling ist das Thema Zugvögel bei unseren Waldexkursionen wieder sehr aktuell. Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) setzen wir bei unseren Exkursionen neben einem praktischen Teil auch interessante Arbeitsblätter zum Thema Zugvögel ein. Bevor wir in die faszinierende Welt der Zugvögel eintauchen, testen wir zunächst den aktuellen Wissensstand der Kinder. Sie füllen die Fragen mit einem blauen Stift aus, das wird am Ende noch wichtig. Nun haben wir eine Grundlage, wie gut sich unsere Gruppe bereits mit Zugvögeln auskennt.
Neben den Fragen bieten unsere Arbeitsblätter viel Wissenswertes. Zum Beispiel, dass der Kiebitz bei der Nahrungssuche mit einem Bein auf den Boden trommelt, um Regentropfen zu simulieren. Dadurch werden Regenwürmer aus dem Boden gelockt, die ihm als Nahrung dienen. Eine weitere spannende Frage: „Warum fliegen Zugvögel in einer V-Formation?“
Damit sich die Kinder das Gelernte besser merken können, sind die Arbeitsblätter anschaulich farbig illustriert und mit vielen Fotos versehen. Spannend ist auch der aktive Teil, in dem die Kinder Suchsel, Worträtsel, Sprichworträtsel und Kartenrätsel ausfüllen können. Bei einem Zugvogel-Ausmalbild wird zudem die Kreativität der Kinder gefördert.
Natürlich bestehen die Exkursionen nicht nur aus Theorie auf dem Papier. So gibt es einen großen praktischen Teil, bei dem wir mit etwas Glück einige Zugvögel während unserer Tour in der Natur entdecken. Einer davon ist der Rotmilan, der immer wieder gern gesehener Gast in der Umgebung des Bienenwaldes ist. Gemeinsam mit den Kindern bestaunen wir die Federn des Rotmilans und vergleichen die Flügelspannweite mit der ausgestreckten Armspannweite der Kinder. Sie staunen jedes Mal, wenn wir unsere Holznachbildung einer echten Flügelspannweite des Rotmilans zeigen. Diese kann bis zu 1,80 m betragen! Oft hören wir dann von den Kindern den Satz: „Aber am Himmel sieht der Vogel doch so klein aus!“.
Am Ende der Exkursion kommen wir noch einmal auf die Arbeitsblätter und Fragen zurück. Die Kinder nehmen nun einen andersfarbigen Stift und ergänzen die noch offenen Fragen. Jetzt sehen sie auf einen Blick, was sie am Exkursionstag alles gelernt haben – und das ist eine ganze Menge!
Zum Abschluss des Tages falten wir noch gemeinsam schöne Zugvogel-Origami.
Wir freuen uns, den Kindern im Rahmen unserer BNE-Einheiten und Exkursionen vielfältiges Wissen zu vermitteln und sie für die Natur zu faszinieren.
Hintergrund zum Weltzugvogeltag
2006 riefen die Vereinten Nationen den Weltzugvogeltag ins Leben, um die weltweiten Zugvogelpopulationen und ihre Lebensräume zu schützen und zu erhalten. Eine besondere Symbolwirkung hat der Weltzugvogeltag auch dadurch, dass er zweimal im Jahr begangen wird. Dies steht für die unterschiedlichen Zugperioden in der nördlichen und südlichen Hemisphäre. Der nächste Termin ist der 14. Oktober. Wie die meisten Aktionstage steht auch dieser unter einem bestimmten Motto. Dieses Jahr bezieht sich der Tag auf „WATER“ (Wasser) und dessen Bedeutung für die Zugvögel. Ob Flüsse, Seen, Sümpfe oder Küstengebiete – Wasser ist auch für Zugvögel von besonderer Bedeutung. Hier nisten, trinken und fressen die Zugvögel. Die Wasserstellen werden auch als Rastplatz genutzt, um sich auf die lange Reise vorzubereiten.
Zur offiziellen Website des Weltzugvogeltages geht es hier.