Beitrag vom 07.04.2023
in der Kategorie: Naturschutz

Weltgesundheitstag – Der Wasserdost und sein kleiner Stammgast

Am 7. April 2023 wird der Weltgesundheitstag zum 75. Mal begangen. Heute beleuchten wir die Hintergründe des Tages und stellen eine besondere Heilpflanze aus „Unser Bienenwald Sachsens“ vor.

Was ist der Weltgesundheitstag?

Der Weltgesundheitstag wird jedes Jahr am 7. April weltweit begangen. Er erinnert an die Gründung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1948. Das Thema des 75. Weltgesundheitstages lautet „Gesundheit für alle“. Mit diesem Thema will die Organisation das für sie vorrangige Gesundheitsproblem des Jahres 2023 in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken.

Passend zum Weltgesundheitstag: Im Bienenwald wächst eine besondere Heilpflanze!

Welche wohl? An den Rändern „Unseres Bienenwald Sachsens“ wächst die Pflanze Wasserdost (Eupatorium cannabinum). Diese gehört zu der Familie der Korbblütler.
Der Wasserdost kann auf eine Höhe von bis zu 175cm heranwachsen und ist eine grüne, krautige Pflanze mit vielen roten Blüten. Wer sehen möchte, wie schön der Wasserdost sich in den Bienenwald einfügt, sollte zwischen Juli und September einen kleinen Spaziergang machen. In diesen Monaten blüht der Wasserdost.

Als Heilpflanze wurde sie bereits in der Antike genutzt. Ihren Namen verdankt sie dem pontischen König Mithridates VI. Eupator, der im Jahre 120 v. Chr. lebte. Pontos lag im Norden der heutigen Türkei und grenzte direkt an das Schwarze Meer. Der antike König setzte die Pflanze gegen Leberleiden ein. Neben Krankheiten wurden mit ihr auch Spinnenbisse, Stiche von Skorpionen und Reptilienbisse behandelt. Die alten Römer nutzten die Pflanze, um Ameisen fernzuhalten. Diese Fähigkeit des Wasserdost stimmt tatsächlich, auch heute wird sie noch als Insekten-Repellent eingesetzt.

Der Wasserdost enthält einen Stoff, welcher das Immunsystem stärkt und Immunabwehrzellen zum Wachsen anregt. Aber halt! Bevor ihr jetzt unseren heimischen Wasserdost einnehmen wollt, diese Pflanze ist kein Arzneimittel und die EFSA rät von der Einnahme ab! Im Gegensatz zu den alten Griechen werden dem Wasserdost sogar leberschädigende Eigenschaften nachgesagt. Das immunstimulierende „Eupafolin“ muss erst von Medizinern aus der Pflanze extrahiert werden, bevor dieses zu sich genommen werden kann. So bleibt unser Wasserdost eine wertvolle Heilpflanze, aber erst nach entsprechender Verarbeitung. Dann hilft sie unter anderem, als natürliches Heilmittel gegen Erkältungen und wird zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.

Die Spanische Flagge – Ein Dauergast am Wasserdost

Aber die Pflanze hat nicht nur heilende Eigenschaften, sondern sie ist auch eine sehr wichtige Nahrungsquelle für die Spanische Flagge! Jetzt fragt ihr euch bestimmt, welches Tier sich hinter diesem Namen verbergen könnte. Habt ihr eine Idee?

Die Spanische Flagge ist ein Schmetterling! Genauer gesagt ein Bärenspinner. Der wissenschaftliche Name der Spanischen Flagge lautet „Euplagia quadripunctaria“. Der kleine Schmetterling erreicht eine Flügelspannweite von etwa 50 mm. Die Vorderflügel sind schwarz gefärbt mit gelblichen Streifen, die Hinterflügel sind rot gefärbt mit kleinen schwarzen Punkten. Dadurch wirkt unser kleiner Schmetterling sehr majestätisch.

Der Wasserdost ist für ihn eine ausgezeichnete Nahrungsquelle. Da sich die Spanische Flagge gerne am Ufer von Flüssen und Bächen aufhält, kommt ihr diese Pflanze sehr gelegen. Aber auch der Wasserdost ist dankbar, denn Schmetterlinge sind neben Schwebfliegen die wichtigsten Bestäuber dieser Pflanzenart.

 

Wenn ihr am Bienenwald unterwegs seid, dann haltet doch mal Ausschau nach der Spanischen Flagge!

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