Schon früh am Morgen begann unser ereignisreicher Tag am Landgut. Am hölzernen Hoftor nahmen wir die gut gelaunte Truppe der Kita Zwergenhaus in Empfang und erklärten ihnen, dass wir sie heute zu kleinen Wildbienenexperten ausbilden werden. Dazu braucht es Köpfchen, Tatendrang und Forschergeist. Die Vorschulkinder mit ihren orangefarbenen Mützen bringen dafür die besten Voraussetzungen mit und waren schon sehr gespannt.
Gespannt war auch das Kamerateam, das uns beim gemeinsamen Wandern, Entdecken, Spielen und Pflanzen begleitete. Im Mittelpunkt ihrer Dreharbeiten und Aufnahmen stehen unsere nachhaltigen Naturschutz- und Bildungsprojekte. Diese werden im Rahmen einer Waldkampagne im Spätsommer gezeigt und veröffentlicht. Wir werden darüber berichten!
Bepackt mit Kamera, Mikrofon, Trinkflaschen, Brotdosen und diversem Anschauungsmaterial machten wir uns als bunt gemischte Gruppe auf den Weg in den Wald. Dabei hielten die Kinder schon am Wegrand nach Hinweisen Ausschau, die uns den Weg zum Bienenwald weisen sollten.
Dort angekommen, stellten wir unsere Rucksäcke an der Sitzgruppe ab und schlängelten uns durch das grüne und blühende Labyrinth des Bienenwaldes. An den verschiedenen Stationen entdeckten wir interessante Hinweise, Informationen und Gegenstände über Wildbienen. An der ersten Station fanden wir große Baumrindenstücke mit Fraßgängen des Borkenkäfers. Hier vermittelten wir die Ausgangssituation und Hintergründe zur Entstehung des Bienenwaldes. Die Kinder können sich kaum vorstellen, dass so ein kleiner Käfer so großen Schaden anrichten kann. Schnell gründeten wir eine „Borkenkäfer-Initiative“, schärften unsere Augen und machten uns auf die Suche nach dem kleinen Räuber. Wir entdeckten einige Käfer, aber zum Glück keinen Borkenkäfer. Der mag unseren gesunden Mischwald sowieso nicht. Im Bienenwaldlabyrinth erfuhren die Kita-Kinder Spannendes über Wildbienenarten, Nistmöglichkeiten und Nahrungsquellen. Gemeinsam erforschten wir auch die Lebensweise der verschiedenen Bienenarten und stellten fest, dass Wildbienen ganz viele Aufgaben haben. Da waren die Kinder doch froh, dass sie sich meist „nur“ ums Aufräumen kümmern müssen. Auch das Kamerateam konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Die Kindergartenkinder wussten schon vor unserer Exkursion einiges über Bienen. Denn diese werden in der Kita Zwergenhaus ausführlich und kreativ thematisiert, berichteten die Leiterin Frau Reichelt und die Erzieherin Frau Renger.
An der Sitzgruppe bauten wir spielerisch ein Insektenhotel mit verschiedenen Bewohnern zusammen. Danach war eine kleine Pause zum Stärken und Durchatmen angesagt. Die Kinder lauschten der Geschichte aus unserem Kinderbuch „Die kleine Wildbiene Wonka“. Die passenden Bilder dazu zeigten wir auf unserem „Fernseher ohne Strom“ – einem Erzähltheater. Es geht natürlich um eine Wildbiene und ihre Freundschaft zu einer kleinen Honigbiene. Die Kinder fanden es toll, dass sie die Schauplätze der Geschichte „live“ erkunden konnten.
Nun kamen die neugierig begutachteten Geräte zum Einsatz: Es wurde gepflanzt. Wer Wildbienenschützer sein will, muss auch etwas tun. Gesagt, getan! Mit Schaufel, Eimer und Gießkanne wurde ein kleines Stück neuer Bienenwald gepflanzt, an dem sich in den nächsten Jahren viele Insekten und Waldtiere erfreuen können. Auch diese Szene war im Kasten – zwei mutige Jungs trauten sich mit Frau Renger vor die Kamera und beantworteten stolz die Fragen zu ihrem neu erworbenen Bienenwissen. Wirklich toll gemacht. Währenddessen sammelte die Gruppe kleine und große Äste und stockte die angrenzende Benjeshecke auf. Wieder eine gute Tat für den Erhalt der Artenvielfalt.
Das Landgut-Team berichtet vor der Kamera über die vielfältigen Projekte und Ideen, über Bildung für nachhaltige Entwicklung und die Bewirtschaftung des Waldes. Langeweile kam bei den Kindern nicht auf. Sie bastelten ein Waldmandala aus Moos, Tannenzapfen und Stöckchen, das an eine Sonne erinnerte, und kurze Zeit später lugte die Sonne tatsächlich durch die Wolken und lockte Bienen, Schmetterlinge und Libellen aus ihren Verstecken.
Auf dem Rückweg hielten wir noch an der schönen Sitzgruppe am Naturschutzteich. Dort erhielten die Vorschulkinder ihren Wildbienenführerschein und marschierten stolz an der Fohlenkoppel vorbei zur Bushaltestelle.
Sicher hatten die Zwergenhaus-Kinder zu Hause noch viel zu erzählen und einige Souvenirs mitgenommen. Auch das Kamerateam hatte eine große Auswahl an Aufnahmen und Fotos im „Kasten“ und gestaltet daraus einen facettenreichen Film. Wir sind gespannt und werden berichten.
Wir danken allen kleinen und großen Mitwirkenden für diesen gelungenen Tag.