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Beitrag vom 13.02.2024
in der Kategorie: Landgut Kemper & Schlomski

Summender Valentinstag

Am Valentinstag wird die Liebe gefeiert, aber es ist auch ein Tag, an dem die Bedeutung von Freundschaften gewürdigt wird. In unserem Kinderbuch treffen zwei summende Insekten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Am Ende verbindet sie eine innige Freundschaft. Aber könnte die „Freundschaft“ zwischen der Wildbiene und der Honigbiene auch in der Realität bestehen?
Collage aus illustrierter Honig- und Wildbiene
Wildbiene Wonka und Honigbiene Henriette senden summende Valentinstagsgrüße.

In unserer Abenteuergeschichte lebt die Honigbiene Henriette auf der Streuobstwiese. Die Wildbiene Wonka als zweifarbige Mauerbiene im Bienenwald. Die Schauplätze des Buches gibt es wirklich und auch die beiden Bienen tragen bewusst reale Züge. Wie sich die beiden Kinderbuchhelden im wirklichen Leben begegnen würden, bleibt abzuwarten.

Flugzeit: Wildbienen und Honigbienen haben unterschiedliche Flugzeiten und sind zu verschiedenen Jahreszeiten aktiv. Während Honigbienen häufig im Frühjahr und Sommer fliegen, sind Wildbienen je nach Art zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr aktiv. Die Westliche Honigbiene fliegt hauptsächlich von April bis Juni. Die Mauerbiene ist von März bis Juni unterwegs.
>> Unsere beiden summenden Tierchen würden sich also schon treffen – check!

Nistplätze: Wildbienen bevorzugen oft natürliche Nistplätze wie Hohlräume in Bäumen oder im Boden. Honigbienen hingegen leben in großen Kolonien in Bienenstöcken. Wenn beide Arten in der Nähe sind, können sie verschiedene Nistplätze nutzen, ohne sich zu stören.
>> Auch unsere kleine Wildbiene lebt lieber allein im gemütlichen Schneckenhaus als in der wuseligen Großfamilie des Bienenstocks.

Arbeitsteilung: Honigbienen haben ein komplexes Sozialgefüge mit Arbeitsteilung. Wildbienen dagegen leben meist als Einzelgänger und erledigen alle Aufgaben selbst. Diese Unterschiede minimieren die Konkurrenz zwischen den beiden Arten.
>> Bei so viel Arbeit bleibt kaum Zeit für ein gemeinsames Abenteuer und doch treffen sich Henriette und Wonka zum Pollen- und Nektarsammeln. Denn diese Aufgabe haben beide Bienen gemeinsam.

Nahrungsvielfalt: Wildbienen und Honigbienen sammeln Pollen und Nektar von verschiedenen Blüten. Durch ihre unterschiedlichen Vorlieben tragen sie zur Bestäubung einer Vielzahl von Pflanzen bei. Wenn beide Arten in einem Gebiet leben, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass verschiedene Pflanzenarten bestäubt werden.
>> Henriette liebt die duftenden Kirschblüten alter Obstbäume. Wonka nascht am liebsten den süßen Nektar von Wildrosenblüten. Passt!

Die Nahrungskonkurrenz zwischen der Honigbiene und den verschiedenen Wildbienenarten ist ein viel diskutiertes Thema im Naturschutz. Wildbienen und Honigbienen nutzen die gleichen Nahrungsressourcen und Honigbienen sind sehr konkurrenzstark. Vor allem während der Tracht oder später im Jahr kann es zu einem „Pollenwettbewerb“ kommen. Aus diesem Grund werden im Bienenwald keine Honigbienen bzw. Imkerbienen „gehalten“. Mit dem Konzept des Bienenwaldes berücksichtigen wir unter anderem die Blühzeiten verschiedener Pflanzenarten, so dass ein ausreichendes und vielfältiges Nahrungsangebot vorhanden ist. Insgesamt ergänzen sich Honigbienen und Wildbienen in ihrer Bestäubungsleistung und tragen gemeinsam zur Vielfalt und Gesundheit unserer Ökosysteme bei.

Eine Honigbiene darf sich also gerne einmal für ein Abenteuer in den Bienenwald verirren und Neues entdecken und vielleicht zwinkern sich Honigbiene und Wildbiene im Bienenwald tatsächlich einmal mit ihren bunten Facettenaugen zu. Bei allem naturkundlichen Wissen darf auch ein wenig Phantasie und Magie nicht fehlen.

Noch mehr Wissenswertes über Wild- und Honigbienen gibt es im Spiel „Wer bin ich – Bienenwald Edition“. Welche Bienenart schimmert bläulich? Sind Bienen farbenblind? – Finde es heraus!

 

Wir wünschen einen bienenstarken Valentinstag!

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