Kurz nach Mittag waren wir in Schlettau angekommen. Der Ort liegt in der Nähe von Annaberg-Buchholz, einer Stadt, welche aufgrund ihrer Bergbaugeschichte sehr bekannt ist. Im Erzgebirge, im geschichtsträchtigen Schloss Schlettau fand die Podiumsdiskussion statt und im Anschluss folgten vier Workshops rund um das Ökosystem Wald. Es war ein herrliches Ambiente! Die Diskussion wurde im ehemaligen Rittersaal gehalten. Durch die rustikale Holzverkleidung und den grün gepolsterten Stühlen waren wir direkt im Thema, anlässlich des „Internationalen Tag des Waldes“, angekommen.
Begonnen wurde um 14.30 Uhr mit der Vorstellung der Teilnehmenden von Frau Margit Kreißl, der Leiterin von EUROPE DIRECT Erzgebirge.
Es nahmen neben Juniorchefin Anna-Karina Kemper; Utz Hempfling (Geschäftsführer des Staatsbetriebes Sachsenforst), Stephan Schusser (Forstbezirksleiter i.R.), Alexander Wolf (Sächsischer Waldbesitzerverband e.V.) sowie Kristin Kilias (Geschäftsführerin Naturpark Erzgebirge/Vogtland) teil. Zudem war Robert Gampfer, Politischer Referent der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, aus Berlin per Webcam zugeschaltet.
Im Anschluss folgte ein kurzer Impulsvortrag von Utz Hempfling, um die Teilnehmenden auf das Thema einzustimmen und direkt danach begann die Diskussionsrunde. Gespannt hörten die 62 Gäste der Podiumsdiskussion zu. Frau Kreißl leitete die Runde mit der Frage „Wie soll in kurzer Zeit ein Waldumbau gelingen?“ ein. Bei dieser Frage können wir direkt auf unseren Bienenwald blicken, welcher 2019 aus einer durch den Borkenkäfer und dem Klimawandel zerstörten Fichtenfläche hervorging. Seit 2019 entstand mit einem großen Team aus Freiwilligen eine artenreiche Waldfläche – vom Bergahorn bis zur Eberesche. In „Unserem Bienenwald Sachsens“ finden sich mittlerweile mehr als 20 Baum- und Straucharten.
„Wie wird man Bienenwald-Botschafterin und welche Aufgaben hat man mit diesem Titel?“ fragte Frau Kreißl, Anna-Karina Kemper. „Als Bienenwald-Botschafterin bin ich das Gesicht von unserem Modellvorhaben „Unser Bienenwald Sachsens“, welcher auch als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet wurde.“ Frau Kemper brachte dem gespannten Publikum die Programmpunkte und die BNE-Angebote rund um den Bienenwald näher. „Die Grundidee des Bienenwaldes bestand schon seit 2008…“ erzählte Frau Kemper weiter. „…der erste Abschnitt für die Wildbienen entstand dann 2019“. Zwei Jahre später wurde dann sogar unser Wald mit dem DEUTSCHEN Waldpreis 2021 für Bärbel Kemper und das Team ausgezeichnet.
Abschließend zu der Podiumsdiskussion fragte Frau Kreißl, Stephan Schusser, was er dem jungen Publikum und der nächsten Generation mitgeben würde: „Bleiben sie neugierig und kooperieren sie mit Leuten, welche ebenfalls von dem Thema begeistert sind.“ Danach konnte das Publikum Fragen stellen.
Im Anschluss an das Podium starteten die Workshops. Es wurden Bäume gepflanzt; man erfuhr, wie Forstbetriebsgemeinschaften gebildet werden, bei einem Weiteren wurden Teilnehmer direkt in den Wald mitgenommen. Unser Workshop trug den Titel: „Bildung aktiv MITgestalten! Wir zeigen, wie man den Wald kreativ, facettenreich und vielfältig erleben kann“. Dazu ging es ins Große Gewölbe des Schlosses. Nach einem kleinen Buffet kamen nach und nach die Teilnehmer zu unserem Workshop. Nachdem alle eingetroffen waren, begrüßten wir 20 Gäste mit einem Impulsvortrag zum LGKS und unseren Projekten rund um BNE und Artenvielfalt.
Unseren Workshop gestalteten wir sehr lebendig und mit viel Austausch zu den Teilnehmern. Neben vielfältigem Infomaterial zu den Buchprojekten mit Wildbiene Wonka und Fledermaus Fritz-Holly, gab es Auszüge aus unserer Wissenskiste der „Entdeckertour Müglitztal“, Einblicke in unsere Projekte und auch BNE-Spiele sowie die Vorstellung unseres unterrichtsbegleitenden Lernmaterials, das an den Sächsische Lehrplan angelehnt ist. Zu Beginn starteten wir mit einer Vorstellungsrunde.
Wer nahm an unseren Workshop teil? Es waren Forststudenten, Lehrkräfte, Waldbesitzer und interessiertes Fachpublikum dabei. Mit viel Bildmaterial gingen wir auf unsere Arbeiten am Landgut Kemper & Schlomski ein, sprachen über unsere Bildungskooperationen und BNE-Angebote sowie über die Naturschutz-Biotope, die Fjordpferdezucht und die ökologische Waldbewirtschaftung. Anschließend stellte Anna-Karina Kemper „Unser Bienenwald Sachsens“ genauer vor. Darauf folgte eine Fragerunde der sehr interessierten Teilnehmer. Den Workshop ließen wir mit einer kleinen Zeichenrunde ausklingen. Die Gäste zeichneten dabei eine Zweifarbige-Schneckenhaus-Mauerbiene und wollten viel zu ihrem Lebensraum und ihrer Bedeutung für die Natur und uns Menschen wissen. Eine wunderbare Wildbiene, von welcher wir so fasziniert sind, dass wir der kleinen Wildbiene auch ein eigenes Kinderbuch gewidmet haben.
Wir sind begeistert von den inspirierenden Gesprächen vor, während und nach dem Podium und konnten unser Netzwerk um wertvolle Begegnungen erweitern. Wir sagen Danke an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbunden mit einem besonderen Dank an Frau Kreißl und ihrem Team der Wirtschaftsförderung Erzgebirge!