Beitrag vom 03.11.2016
in der Kategorie: Veranstaltungen

Bäume für die Zukunft – Zweite Pflanzaktion

Es ist geschafft: Mehr als 70 junge Obstbäume bewährter alter Sorten haben dieses Jahr ihren Platz in den wertvollen alten Streuobstbeständen am Landgut Kemper & Schlomski gefunden!

Nach der ersten großen Pflanzung im April und einer umfassenden Sanierung des Altbestandes auf der Kirsch-Streuobstwiese im Sommer, werden an zwei Tagen Anfang November weitere 40 Jungbäume gepflanzt. Diese Aktion bildet den Schlusspunkt im Projekt „Bäume für die Zukunft“ am LGKS. Ins Leben gerufen wurde die Initiative von der Allianz Deutschland in Kooperation mit NatureLife-International – Stiftung für Umwelt, Bildung und Nachhaltigkeit. Ziel ist es, insgesamt 3000 Bäume in ganz Deutschland zu pflanzen, um die Streuobstwiese als Lebensraum und Kulturgut zu erhalten und die Biotopvernetzung landesweit zu fördern. Seit Herbst 2015 ist das Landgut Kemper & Schlomski als ausgewählter Partner für die Umsetzung eines Teilprojektes involviert.

Wie schon beim Aktionstag im Frühling sind auch dieses mal Naturinteressierte verschiedenster Alters- und Berufsgruppen unter den Teilnehmern am LGKS. Am Morgen des ersten Pflanztages begrüßen Forstwissenschaftlerin Kerstin Heyne und ihre studentische Mitarbeiterin Nora unter anderem das Team der Kemper & Schlomski GmbH aus Dresden. Im Rahmen der Initiative Green Consulting sind die engagierten Unternehmensberater nicht zum ersten mal am Landgut für den Naturschutz in der Region aktiv. Bereits im Jahr 2013 haben sie sich mit einer umfangreichen Pflanzaktion rund um den größten der LGKS-Naturschutzteiche für die Schaffung wertvoller Lebensräume selbst ins Zeug gelegt. Und auch beim Aktionstag im April waren mehrere Teammitglieder vor Ort.

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein sind für sie nicht nur schöne Worte. Für einen Tag treten Schaufel und Spaten an die Stelle von Notebook und iPhone. Die Pflanzlöcher sind schon vorbereitet, die jungen Bäume mit dem Hänger zur Kirschwiese gefahren. Es kann also sofort losgehen! Von den Geschäftsführern Bärbel Kemper und Thomas Schlomski bis zu Azubi Sebastian Schubert packen alle kräftig mit an. Bis zum Nachmittag ist die erste Hälfte der Bäumchen gepflanzt und die Berater tauschen ihren Platz an der Sonne wieder gegen den im Büro.

Ruhe kehrt auf der Streuobstwiese nur bis zum nächsten Tag ein, denn dann sind die Jungen und Mädchen der GTA „Lebensraum Streuobstwiese“ an der Benjamin-Geißler-Grundschule in Liebstadt an der Reihe mit pflanzen. Sie befassen sich schon seit Schuljahresbeginn mit der Flora und Fauna sowie den ökologischen Zusammenhängen auf der Streuobstwiese. Die „Streuobstkids“ haben sich schon lange auf diesen Tag gefreut.

Sobald sie den Schulbus verlassen, gibt es kein Halten mehr. Im Laufschritt stürmen sie vorbei an den Pferdekoppeln, bis hin zur großen Kirsch-Streuobstwiese. Die Temperaturen kündigen an diesem Tag bereits den Winter an, aber zum Glück sind die Grundschüler alle schön warm eingepackt und ohnehin in ständiger Bewegung. Die Herbstsonne zaubert währenddessen in den Blättern der Bäume eine wahre Farbenpracht und belohnt die fleißigen jungen Naturschützer auf ihre ganz eigene Weise.

Während Forstwissenschaftlerin Kerstin Heyne den Überblick behält und anhand eines Lageplanes jeden Baum mitsamt seinen jungen Trägern an den richtigen Pflanzplatz dirigiert, lesen die Schüler amüsiert die Namen der alten Obstsorten. „Geheimrat Dr. Oldenburg“, „Clapps Liebling“ und „Schneiders Knorpelkirsche“ heißen sie, und versprechen, bald für viele Jahre schmackhafte Äpfel, Birnen und Kirschen zu tragen.

Aber zuerst einmal müssen sie fachgerecht in die Erde kommen. Die Wurzeln müssen mit Pflanzkörben vor Wühlmäusen geschützt und die Rinde mit Schilfrohrmatten vor hungrigem Wild im Winter und starker Sonneneinstrahlung im Sommer bewahrt werden. Die Fixierung der zarten Stämme mithilfe eines Dreibocks ist an diesem hoch gelegenen, und damit Wind und Wetter überdurchschnittlich stark ausgesetzten Standort besonders wichtig.

Kerstin Heyne erläutert die einzelnen Schritte, während FÖJlerin Maria schon mal die Arbeitshandschuhe verteilt. Die Streuobstkids sind von Anfang an mit Feuereifer bei der Sache und legen dank der vielen fleißigen Hände ein ganz bemerkenswertes Tempo an den Tag. Nebenbei bleibt trotzdem genug Zeit für die Bestimmung der vorgefundenen Pilzarten, die ausgiebige Erkundung von Herrn Thömels Radlader und ein kleines Schubkarrenrennen. Als schließlich die letzten Bäumchen gepflanzt und die Sonne fast hinter dem Horizont verschwunden ist, kommen ein Becher heißer Tee und ein Stück frisch gebackener Apfelkuchen zur Stärkung gerade recht, bevor die Eltern ihre inzwischen doch müde gewordenen Kinder abholen.

Mit dem Abschluss des Projektes „Bäume für die Zukunft“ ist auch die Revitalisierung der großen (nun nicht mehr) alten Kirsch-Streuobstwiese am LGKS abgeschlossen. Es folgt die regelmäßige Bestandspflege, bei der uns die Teilnehmer der Pflanzaktionen auch weiterhin aktiv unterstützen wollen.

Dafür ein herzliches Dankeschön!

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