29.09.2019
Los ging es auf dem Wanderparkplatz Schlottwitz. Und gleich am Anfang gab es Spannendes zur Geschichte des Wandergebietes Lederberg zu erfahren. Die Nutzung der Rinde junger Eiche zur Ledergerberei formte über Jahrhunderte ein typisches Waldbild an den Müglitzhängen aus: den Niederwald. In Verbindung mit der Viehhutung, oder auch Waldweide genannt, bildeten sich sehr offene und lichte Wälder heraus. Die Tiere ernährten sich nämlich von den Blättern, Knospen und Rinden junger Bäume und verschmähten natürlich auch keine Baumfrüchte.
Vor rund 100 Jahren war das Naturschutzgebiet Müglitzhang bei Schlottwitz durch diese Form der Nutzung nahezu waldfrei. Übrig blieben einige Eiben- und Wacholdergruppen, da diese von den Tieren größtenteils verschont blieben. Diese gelten übrigens auch als Hutezeiger. Die historische Nutzung dieses Waldgebietes führte dazu, dass man dort heute eines der bedeutendsten Eibenvorkommen in Sachsen finden kann. Ein Zeitzeuge ist die legendäre 1000-jährige Eibe, an dem unser Wanderweg ebenfalls vorbeiführte.
Halt machten wir auch am Bienenwald. Dort boten sich Diskussionen zu den Themen Klimawandel, Borkenkäfer, Fichtenbestände und Waldumbau an. Die Teilnehmer hatten viele Fragen, auf die wir gemeinsam Antworten finden konnten. Ein Highlight war die Verkostung des leckeren Bienenwaldhonigs und unserer Kirsch-Fruchtaufstriche. Nach der kleinen Stärkung ging es durch den Pferdestall gemeinsam zurück Richtung Schlottwitz. Der Waldspaziergang war für alle eine gelungene Veranstaltung, bei der wir besonders tiefgreifend in verschiedene historische und forstwirtschaftliche Themen eintauchen konnten. Danke für diesen schönen gemeinsamen Sonntag!