Nach der Begrüßung durch Projektleiterin Bärbel Kemper und einer kurzen Einführung von Forstwissenschaftlerin Kerstin Heyne werden die Schüler in vier Gruppen eingeteilt. Dann geht es auch schon los in Richtung Schulwald. An acht im Forst verteilten Stationen können die Schüler ihr Wissen testen und die eigene Geschicklichkeit unter Beweis stellen.
Und das machen sie ganz ausgezeichnet. Das Bestimmen der verschiedenen Baumarten meistern sie schon dank der guten Vorarbeit im Sachkundeunterricht fast mit links. Schwieriger wird es beim Duft-Parcours. Die Gerüche selbst kommen allen bekannt vor, aber welche Pflanzen verbergen sich hinter Produkten wie Erkältungsbad, Handcreme und Brausetabletten?
Knifflig geht es auch zu am „verseuchten See“, einem durch ein Seil abgegrenzten Bereich, in dessen Mitte eine Flasche „schwimmt“, die nur mit Hilfe eines weiteren Seils herausgeangelt werden darf, ohne dabei den „See“ zu betreten. In der Flasche befindet sich ein Zettel mit einem Buchstaben. Dieser gehört zum Rallye-Lösungswort, das erst vollständig ist, wenn alle Aufgaben erfüllt sind.
Bis es soweit ist, üben sich die Schüler im Fährten lesen, Tiergewichte schätzen und im Zapfenzielwurf. Der Griff in die Fühlkästen macht neugierig, erfordert aber auch etwas Mut, vor allem, wenn der Vorgänger die Hand mit erschrecktem Aufschrei sofort wieder herausgezogen hat (Nein, es war keine echte Spinne im Kasten!). Neben dem Erkennen und Zuordnen von Pilzkarten in essbare und giftige Arten, können die Kinder dank der günstigen Wetterverhältnisse auch jede Menge echte Pilze sammeln, die später am Landgut gemeinsam bestimmt werden.
Aber bevor es zum Grillen zurück an den Hof geht, gibt es nach der Auswertung im Silvoretum für alle noch ein Spiel. Passend zum Lösungswort „Fledermaus“ und den im Schulwald einheimischen Vertretern dieser Art, darf ein Schüler fledermausgleich mit verbundenen Augen auf Mottenjagd gehen. Um die Echoortung zu verbessern, tragen die zwei „Motten“ aus Klasse vier kleine Glöckchen an den Flügeln. Alle übrigen Kinder bilden einen Kreis, um das Jagdrevier einzugrenzen. Sind alle Motten gefangen, werden die Rollen neu verteilt. Da das Ganze unheimlich viel Spaß macht, lassen sich Jäger und Gejagte nur mit Mühe zum Aufbruch bewegen. Doch letzten Endes möchte niemand auf ein gemütliches Essen in der Scheune inklusive Strohschlacht und Pferdekuscheln verzichten.
So geht ein gelungener Tag im Schulwald zu Ende, an dem unsere Schüler ebenso viel gelernt wie Spaß gehabt haben. Unser Dank gilt, neben den engagierten Lehrerinnen und Helfern, insbesondere unserer ehemaligen FÖJlerin Sophie, die trotz Studienbeginn kurzfristig für unseren erkrankten FÖJler Carsten eingesprungen ist.