22.05.2018, 10-13 Uhr, LGKS
Einem Schrei folgt große Freude, schon bevor die Wanderung richtig begonnen hat, werden am Teich erste Tierbeobachtungen gemacht. Ein Frosch springt eilig davon, aber die Kaulquappen schwimmen weiterhin gemütlich im flachen Wasser.
Der Frühlingsspaziergang, passend zum Internationalen Tag der Artenvielfalt, beginnt mit einer Geschichte von „Hugo Hummel“ der seinen Lebensraum, die Streuobstwiese vorstellt. Denn genau das, ist das Ziel der kleinen Wandergruppe. Die erste Station auf dem Weg dahin, ist die Kirschbaumallee. Strukturelemente wie Baumreihen, Alleen oder Hecken sind nämlich wichtige Garanten der Artenvielfalt, z.B. Fledermäuse nutzen diese Biotope zur Orientierung oder als Jagdhabitate. Mit einem Spiel wird schnell klar, dass der Verlust solcher Strukturen eng mit dem Rückgang einiger Arten verbunden ist.
Bevor dann endlich die Streuobstwiese erkundet wird, gibt es allgemeine Überlegungen dazu welche Tierarten dort vorkommen könnten. Währenddessen spielt die Gruppe „Wer bin ich?“. Jeder hat ein Tier auf seinem Rücken und muss dieses anhand von Ja- oder Nein-Fragen erraten. Es dauert nicht sehr lange bis alle Arten identifiziert werden. Doch in welcher Beziehung stehen sie zueinander? Am Anfang steht der Baum der Lebensraum und Nahrung für viele Tiere spendet, z. B. den Insekten die gern von Vögeln gefressen werden, welche später wiederum das Ziel kleiner Raubtiere sind. Ziemlich schnell hat die Gruppe ein dichtes Beziehungsnetz geflochten. Wird allerdings nur ein Teilnehmer dieses Verbundes entnommen, verliert das ganze Netz an Stabilität. Mit diesem Bewusstsein wird nun die Streuobstwiese erkundet. Vorsichtig, ganz behutsam wer-den Tiere gefangen, bestimmt, fotografiert und schnell wieder frei gelassen. So werden inner-halb von 20 Minuten schon über 30 Arten festgestellt, unter anderen gehören dazu: Reh, Rosenkäfer, Bläuling, Star, Raupen des Großen Fuchses, Blutzikade.
Streuobstwiesen können bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten beherbergen, sie können damit artenreicher als Wälder sein. Es gibt also genügend Gründe diese seltenen Lebensräume zu erhalten und zu schützen.
Bevor sich dann das Landgut-Team von seinen Gästen verabschiedet. Ist der Rückweg zum LGKS geprägt von einem Austausch und Diskussionen darüber, welcher Änderungen es Bedarf um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.