Viel zu entdecken gibt es im Botanischen Garten der Technischen Universität Dresden eigentlich immer, denn hier wachsen etwa 10.000 verschiedene Pflanzenarten aus allen Teilen der Erde.
Trotzdem verleiht das alljährliche traditionelle Sommerfest der liebevoll gepflegten Anlage noch einmal einen ganz besonderen Charme. Einladend und ganz individuell sind die Stände entlang der verschlungenen Wege des Gartengeländes gestaltet. Die Bandbreite der 25 Aussteller reicht von internationalen Umweltschutzorganisationen wie „Greenpeace“, über landesweite Naturschutzverbände und Bildungsträger bis hin zu engagierten regionalen Vereinen. In diesem Jahr ist erstmals auch das Landgut Kemper & Schlomski vertreten.
Die vorgestellten Themen sind bunt gemischt: Exotisch anmutende Kakteenarten treffen auf einheimische Wildfruchtspezialitäten, Heilkräuter und Gartengemüse. Während die Kinder gespannt den Geschichten von Märchenerzähler Frank-Ole Haake lauschen, wird am Stand gegenüber mit der Mär vom bösen Wolf aufgeräumt – das Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“ informiert über die aktuellen Entwicklungen der Wölfe in Sachsen und Deutschland. Gleich nebenan erfahren die Besucher Wissenswertes zu Wild- und Honigbienen und können regionale Imkereiprodukte erwerben. Auch „echte“ Tiere gibt es zu sehen: Auf dem Gelände der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde tummeln sich Europäische Landschildkröten und Vertreter verschiedener Krötenarten.
Hinter dem Tropenhaus, also mittendrin im Geschehen, begrüßen Bärbel Kemper und ihr Team vom Landgut Kemper & Schlomski die Besucher des Sommerfestes. Etwa 3.000 Gäste, vom Kleinkind bis zu den Urgroßeltern, sind an diesem sonnigen Tag unterwegs im Botanischen Garten. Die Neugier und das Interesse an Tier und Natur verbindet sie. Am LGKS-Zelt ist für jeden etwas dabei: Während die Kleinen gemeinsam mit Anna-Karina Kemper ihre eigenen Buttons mit Tiermotiven gestalten, versuchen sich die Größeren am Obstwiesen-Quiz oder im Tiergewichte schätzen. Ein kulinarischer Hochgenuss erwartet die Besucher am Tisch unserer StudentinnenAnna und Sophie: der aromatische Süßkirschbrand und die leckeren Fruchtaufstriche aus selbst geernteten Kirschen schmackhafter alter Obstsorten dürfen direkt am Stand gekostet werden. Das findet bei den Gästen großen Zuspruch und viele nehmen für sich und ihre Lieben eine Flasche bzw. ein Glas davon mit.
Unser imposanter, von Michael Roth präparierter, Landgut-Dachs darf natürlich nicht fehlen, ebenso wie die Wildtierfelle zum Anfassen. Hier zeigen die Stadtkinder ein zum Teil erstaunliches Wissen in der Bestimmung der Arten. Nur einmal wird unser Rotfuchs versehentlich für ein „Tigerfell“ gehalten. Zum Glück kann Forstwissenschaftlerin Kerstin Heyne den Irrtum schnell aufklären.
Und darum geht es bei einer solchen Veranstaltung neben der Vorstellung der Umweltbildungsarbeit natürlich auch: vor Ort neues aus dem Reich der Natur für sich zu entdecken und etwas mit nach Hause zu nehmen – sei es ein Denkanstoß, ein abgebautes Vorurteil oder ein Stück neu gewonnenes Wissen. Niemand ist zu jung (oder zu alt) dafür und die Fragen der Kleinsten werden ebenso ernst genommen wie die der Erwachsenen. Die Teilnahme am Sommerfest ermöglicht uns, erneut zu zeigen, wie spannend die heimische Tier- und Pflanzenwelt eigentlich ist. Sie kann mit allen Sinnen erlebt werden. Im Fall der Felle unbedingt mit Haut und Nase. Der Wunsch, mehr darüber zu erfahren, erwacht dann von ganz allein.
Rückblickend haben wir uns, genau wie unsere zahlreichen Gäste, auf diesem entspannten Sommerfest rundum wohl gefühlt, interessante Gespräche geführt und viele neue und wertvolle Kontakte für die Fortführung der Naturschutz- und Umweltbildungsprojekte am Landgut geknüpft, anderem voran mit Herrn Prof. Christoph Neinhuis, dem Inhaber der Professur für Botanik an der TU Dresden und Direktor des Botanischen Gartens, der sich spontan zu einem Besuch am LGKS angekündigt hat.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit allen Gästen beim Sommerfest im nächsten Jahr!