Beitrag vom 30.04.2014
in der Kategorie: Naturschutz

Naturschutzprojekt Biotopentwicklung Waldinnenrand

Ein neues Projekt steht in den Startlöchern: Der Waldinnenrand. Wir möchten diesen zu einem neuen Biotop entwickeln, welches ein Habitat für Vögel, Insekten und Säugetiere bietet. Mehr zu der geplanten Lebensraumbereicherung erfahrt ihr heute hier!

Nachdem das Landgut Kemper & Schlomski (LGKS) mit der Pflanzaktion zur Wiederansiedlung der Weißtanne erfolgreich in dieses Jahr gestartet ist, geht das Naturschutzprojekt Biotop Waldinnenrand in die Realisierung. Entlang des Försterwegs entsteht abschnittsweise ein Biotop Waldinnenrand.

Im ersten Planungsabschnitt wird auf einer Länge von knapp 600 m und einer Tiefe von mindestens 5 m beidseits des Hauptwirtschaftsweges der Waldinnenrand zum Biotop entwickelt. Ziel ist es dabei, die Biodiversität zu fördern und ein arten- und strukturreiches Element zu schaffen, das Habitate für eine Vielzahl von Vögeln, Insekten und Säugetieren bietet und einen linearen Biotopverbund schafft. Natürliche Gegebenheiten wie seltene Laubbaumarten, Biotopbäume, stehendes oder liegendes Totholz, Freiflächen oder Buchten im Bestand werden sinnvoll in die Gestaltung einbezogen, um eine größere Strukturvielfalt zu gewährleisten, was wiederum eine Lebensraumbereicherung bedeutet. Aus diesem Grund werden spätere Eingriffe abschnittsweise durchgeführt, um außerdem durch unterschiedliche Entwicklungsstadien mehr Vielfalt zu erhalten. Zusätzlich sollen überdachte Polter attraktiven Wohnraum für Insekten bereitstellen, sonnenexponierte Natursteinwände und Reisighaufen Reptilien und Vögeln Unterschlupf gewähren. Verschiedene fruchttragende Baum- und Straucharten wie zum Beispiel Eberesche, Holunder, Weißdorn oder Schlehe werden durch die Zurückdrängung klassischer Baumarten eines Schlusswaldes z. B. der Fichte gefördert, um das Äsungsangebot für Reh- und Schwarzwild zu erweitern und so das Wild von forstlich relevanteren Flächen und Pflanzen wie der Weißtanne abzulenken.

Auch waldbaulich bietet die Gestaltung von Waldinnenrändern einige Vorteile. So werden unter anderem Lichtbaumarten gefördert, die sich in einem reinen Fichtenbestand, wie es ihn zum Teil auch am Försterweg gibt, nicht hätten etablieren können. Mit der Förderung dieser Baumarten und den Lichteinfall bis auf den Boden verbessern sich auch die Bodenverhältnisse durch eine begünstigte Humuszersetzung, sodass auch ohne menschliche Eingriffe eine größere Diversität in der blütenreichen Krautschicht zu erwarten ist. Nicht zu unterschätzen ist auch die Tatsache, dass sich in den Strukturen des Waldinnenrands sogenannte Nützlinge wie Schlupfwespe, Grünspecht oder verschiedene Fledermausarten ansiedeln, die als Nahrungsquelle gerne auf Forstschädlinge zurückgreifen und diesen somit Einhalt gebieten.

Um für die Ausgestaltung entsprechend Raum zu haben, werden in nächster Zeit zahlreiche Bäume aus dem Bestand entnommen. Gerade die Altbestände müssen zunächst stark aufgelichtet werden. Am letzten Wochenende nutzte die Freiwillige Feuerwehr Großröhrsdorf-Biensdorf die Gelegenheit und fällte bereits einige Fichten, deren Reisig zur Herstellung des traditionellen Maibaumes genutzt wird. Das Landgut Kemper & Schlomski agiert in diesem Jahr als Sponsor des Maibaumes in Liebstadt.

 

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