„Authentisch leben“ – Darum geht es den elf Besuchern, die am 15. Juli am Landgut zu Gast waren. Regelmäßig trifft sich der kleine Zirkel von Interessierten jeden Alters aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, um gemeinsam Ideen und Vorstellungen zu Alltags- und Glaubensfragen auszutauschen. Im Rahmen einer vorurteilsfreien Diskussionsrunde nimmt jeder für sich Denkanstöße und Ideen für die eigene Lebensgestaltung mit.
Authentisch sein bedeutet, seine Stärken und Schwächen zu kennen, diese aufrichtig zu kommunizieren und bewusst und konsequent nach den eigenen Vorstellungen zu handeln. An diese Philosophie knüpft Betriebsinhaberin Bärbel Kemper an, wenn sie den interessierten Zuhörern die Entwicklung des Landguts vorstellt. Seit mehr als zehn Jahren wird hier die Idee eines ökologisch bewirtschafteten Betriebs umgesetzt, von dem sowohl der Mensch, als auch die Natur über lange Zeit profitiert. Auf dem Weg zum nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen mit Waldwirtschaft, Streuobstwiesen, Pferdezucht und einer Teichlandschaft gab es zahlreiche Hindernisse zu überwinden aber ebenso viele Erfolge zu feiern. Die Entstehungsprozesse der zahlreichen Projekte am Landgut faszinieren die naturverbundenen Teilnehmer und schnell finden sich gemeinsame Berührungspunkte. Von beiden Seiten wird die Bedeutung eines gut funktionierenden Netzwerkes aus engagierten Personen und Organisationen verschiedener Wissensbereiche unterstrichen und bei Kaffee und Kuchen werden neue Kontakte geknüpft. Nachdem unserer FÖJlerinnen Anna und Sophie sich und ihre Arbeit am LGKS vorgestellt haben und ihr freiwilliges Engagement mit einem Beifall gewürdigt wurde, bricht die Gruppe zu einem Rundgang auf.
Ein besonderes Augenmerk liegt am Landgut auf der Erhaltung und Ergänzung des Streuobstbestandes und so werden den Besuchern die Grundlagen des Streuobstbaus anschaulich nahe gebracht. Entlang von Weiden und jungen Obstbäumen, mit einer fantastischen Sicht auf die Sächsische Schweiz, geht es zum Naturschutzteich. Mit seiner vielfältigen Artenausstattung gibt es rund ums Wasser viel zu entdecken, bevor die Gruppe auf den Weg zum Silvoretum, in das angenehm kühle Waldklima eintaucht. Im Waldgarten werden sogleich Artenkenntnisse aufgefrischt. Besonders der amerikanische Tulpenbaum, mit seiner exotischen Blattform, hat es den Besuchern angetan. Hautnah begutachtet wird auch ein Grasfrosch. Die besonders geschützte Art kommt im Schulwald des LGKS häufig vor. Vor dem entspannten Rückweg zum Hof genießen die Ausflügler am Aussichtspunkt Hirschsteigkuppe den weiten Blick über das Müglitztal.
Bei einem hausgemachten Kirschbrand lassen unsere Gäste den Sommerabend ausklingen und der ein oder andere plant bereits den nächsten Besuch.