Herrlich warmes Spätsommerwetter brachten die Streuobstkids zur ersten Exkursion am Landgut Kemper & Schlomski mit. Nach einem Tag im Klassenzimmer wirken die Kinder des Ganztagsangebots Lebensraum Streuobstwiese regelrecht gelöst, als sie sich mit auf den Weg zur Kirschallee machen. Dort haben ihre Schulkameraden im vergangenen Jahr im Rahmen der Pflanzaktion „3 Äpfel für Goldmarie“ die lückige Reihe alter Bäume durch neue Streuobstbäumchen ergänzt.
Betreuerin Kerstin Heyne erklärt den Kindern, wie entscheidend eine gute Pflege der jungen Bäume in den ersten Jahren nach der Pflanzung ist, um einen gesunden Wuchs zu fördern. Zusammen geht es mit Hacken, Schaufeln und Eimern in das Unkraut, das die Baumscheiben aus Rindenmulch überwuchert. Die von FÖJlerin Maria betreute Mädchengruppe legt beim Entkrauten ein gutes Tempo vor, sodass sich die Jungs um FÖJler Leon kräftig ranhalten müssen. Nach kurzer Zeit konnten die sechs Bäumchen wieder atmen und die Schüler mit ihrem Werk zufrieden sein.
Da Herbstzeit auch Erntezeit auf den Obstwiesen ist, war die Apfelallee entlang der Pferdekoppeln das nächste Ziel der Gruppe. Einige der vor fünf Jahren gepflanzten Bäume tragen bereits Früchte und was gibt es Besseres, als einen selbst gepflückten aromatischen Apfel direkt vom Baum? Die Ernte an hochstämmigen Obstbäumen wird später einmal nur mit der Leiter möglich sein. Noch hängen die fruchttagenden Äste niedrig und die Kinder wussten sich zu helfen: kurzerhand bildeten sie eine Räuberleiter und pflückten verschiedene Apfelsorten für eine Verkostung. Der Schöne aus Herrnhut macht seinem Namen alle Ehre. Strahlend rot leuchten die kleinen Äpfel. Der Grahams Jubiläumsapfel hingegen trägt blassgelbe Äpfel, die dafür aber eine enorme Größe erreichen.
Hofhund Hamlet begleitete die Gruppe an diesem Nachmittag und regte die Kinder dazu an, den Weg zurück zum Landgutteich im Sprint zu absolvieren. Eine Stärkung und Erfrischung in Apfelform kommt da gerade recht. An der Sitzgruppe wurden die Äpfel in allen Größen und Farben nun einem kritischen Geschmackstest unterzogen. Mit dem Apfelschneider ist das Zerteilen kinderleicht und macht obendrein Spaß.
Auch die härteren Exemplare lassen sich mit vereinten Kräften durch Herunterdrücken des Gitters spalten. Nur Eines gelang an diesem Nachmittag nicht, nämlich einen Geschmackssieger zu küren. Die Vielfalt der Aromen machte es den Testern nicht leicht, schließlich schmecken die alten Apfelsorten alle wunderbar.
Wir freuen uns bereits auf die nächste Exkursion im November. Dann werden die Kinder ihre Goldmarie-Bäumchen einpflanzen.