Bei der Präparation geht es um das dauerhafte haltbar machen von Naturobjekten. Werden Wirbeltierpräparate angefertigt, spricht man von Taxidermie. Seit der Apotheker Jean-Baptiste Bocoeur in den 1770er Jahren ein arsenhaltiges Konservierungsmittel entwickelte, mit dem große Tierhäute konserviert werden konnten, ist es möglich Tierkörpern zu Studien-, Lehr- oder Dekorationszwecken dauerhaft zu erhalten. Das hochgiftige Arsenik wird heute nicht mehr verwendet. Präparatoren brauchen dafür künstlerisches und handwerkliches Geschick und natürlich keine Berührungsängste im Umgang mit toten Tieren.
Um den Keilerschädel für Lehrzwecke haltbar zu machen, wurden alle organischen Gewebeteile entfernt, die Knochenstrukturen entfettet und gebleicht. Ober- und Unterkiefer lassen sich trennen, sodass die Zahnstrukturen des Schwarzwildes gut zu erkennen sind. Das Präparat ist so gestaltet, dass an einer Schädelseite das Gewaff, also die Eckzähne des Keilers herausnehmbar sind. Tief in den Schädelknochen eingelassen können sie eine Gesamtlänge von 30 cm erreichen, wovon aber nur ein Drittel aus dem Schädel herausragt. Die Eckzähne im Oberkiefer bezeichnet der Jäger als Haderer, dieselben im Unterkiefer als Gewehre. Bachen verfügen ebenfalls über Eckzähne, die Haken, welche mit 3 cm deutlich kleiner sind. Während die Eckzähne der Bache ihr Wachstum mit zunehmendem Alter einstellen, wächst das Gewaff des Keilers ein Leben lang. Beiden Geschlechtern dienen die Eckzähne zur Selbstverteidigung.
Herr Roth ist ein staatlich geprüfter Präparator fertigt Präparate von Säugetieren, Vögeln, Amphibien und Fischen sowie Skelettpräparate und Schaukästen. Zurzeit arbeitet er an einem weiteren Anschauungsobjekt für den Schulwald. Aus einem dem Straßenverkehr zum Opfer gefallenen Dachs entstehen ein Ganzkörper- und ein Schädelpräparat.
Wir danken Michael Roth ganz herzlich für sein Engagement und freuen uns bald Meister Grimbart am Landgut begrüßen zu dürfen.